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Werke Gregor von Tours (538-593) Historiarum libri x Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Viertes Buch.

30. Wie die von Arvern nach Arles zogen

König Sigibert wollte« aber die Stadt Arles1 gewinnen und befahl, daß sich die von Arvern dahin aufmachten. Damals war Graf in dieser Stadt Firminus2 der mit ihnen an der Spitze des Heeres auszog. Und von einer andern Seite kam S. 218 Audovar mit einem Heere. Nachdem sie aber in die Stadt Arles eingezogen waren, verlangten sie, daß man König Sigibert den Eid der Treue schwöre. Als dies König Gunthramn erfahren hatte, sandte er den Patricius Celsus3 mit einem Heere eben dahin. Dieser brach auf und nahm die Stadt Avignon. Als er aber gen Arles kam und die Stadt umlagert hielt, begann er die Feindseligkeiten gegen Sigiberts Heer, das innerhalb der Mauern lag. Da sagte Bischof Sabaudus zu dem Heere:

»Ziehet hinaus und schlaget euch, denn so lange ihr hinter dem Schutz der Mauern steht, könnt ihr weder uns, noch was dieser Stadt zugehört, verteidigen. Wenn ihr unter Gottes Beistand jene besiegt, so wollen wir euch Treue halten, wie wir versprochen haben; werden aber jene die Oberhand über euch behalten, sehet, so sollt ihr die Tore offen finden, und ihr werdet durch sie einziehen, damit ihr nicht umkommt!« Jene aber ließen sich durch diesen Anschlag täuschen, zogen hinaus und begannen den Kampf. Aber sie wurden vom Heere des Celsus geschlagen, wandten sich zur Flucht, und als sie an die Stadt kamen, fanden sie die Tore verschlossen. Als nun das Heer im Rücken von den Speeren der Feinde getroffen und von vorne mit Steinwürfen von den Städtern bedeckt wurde, wandte es sich der Rhone zu, sie legten sich auf ihre Schilde und suchten so das jenseitige Ufer zu erreichen. Aber viele von ihnen riß die Gewalt des Stromes in das Grab, und die Rhone machte es damals so mit denen von Arvern, wie der Simois einst mit den Trojanern, wie man liest:

Die Beute der Wellen, Wälzt er die Schilde und Helm’ und die tapfern Leiber »der Helden. —Hier schwimmt der, der dort im endlos wetten Gewasser4

S. 219 Sie konnten kaum schwimmend, wie wir erzählten, auf ihren Schilden an die ebenen Stellen des anderen Ufers gelangen. Ihrer Habe beraubt, ohne ihre Pferde, kehrten sie nicht ohne große Schmach in die Heimat zurück. Firminus und Audovar wurde freier Abzug gestattet. Viele angesehene Männer aber aus Arvern wurden damals nicht nur von der Gewalt des Stroms fortgerissen, sondern sanken auch unter den Schwerthieben der Feinde. So erhielt Gunthramn jene Stadt wieder, Avignon aber gab er nach seiner gewohnten Herzensgüte seinem Bruder zurück.

Åneide an. Aber nur der letzte (V. US) geht CUf im Meere schWkMMeUde »Schkssbrüchige, die beiden ersten (V. 100, 101) entstammen einer Exklamation TdesAITEIeSL in welcher er die im Kampfe vor Troja GefalleUEU gkUckkkØ Pkelfd »Aber le les» » Simois (fkied1ich) seine Fluten wälze. Die Zusammenstellung ist em gutes Beispiel dafür, wie von tnittelaterlichen Schriftstellern klassische Zitate ohne Rücksicht auf den Ukfpkünglichen Zusammenhang zum Schmuck der Rede verwendet werden


  1. Akkes gehör« zU Gunthratnns Avignon zu Sigiberts Anteil. ↩

  2. Vgl. oben Katz. 13. Firminus muß in die Grafschaft, die ihm Chramn genommen hatte, wieder eingesetzt worden sein. ↩

  3. Rats. 24. · ↩

  4. Die Verse gehören der Schilderung des Seesturms im l. Buche von Virgils ↩

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