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Werke Gregor von Tours (538-593) Historiarum libri x Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Achtes Buch.

36. Ende des Magnovald

An König Childeberts Hof wurde, man weiß nicht weshalb, Magnovald auf Befehl des Königs hittgerichtet, und dies begab sich so. Als der König sich in seinem Palast zu Metz aufhielt und einer Lustbarkeit zusah, wie ein Tier von einer Meute Hunde umringt und gehetzt wurde, ließ er Magno- S. 302 vald zu sich bescheiden. Dieser erschien, und da er nicht wußte, was ihm bevorstand, überließ er sich mit den ändern der Lust des Festes und schaute dem Tiere zu. Als aber der, welcher den Befehl, ihn zu töten, erhalten hatte, ihn ganz mit dem Schauspiel beschäftigt sah, schwang er die Axt und traf ihm das Haupt. Magnovald sank nieder und starb, sein Leichnam wurde aus dem Fenster des Palastes geworfen(1) und von den Seinigen bestattet. Seine Habe wurde sofort eingezogen und alles, was man fand, dem Staatsschatze einverleibt. Manche meinten, der Grund seines Todes sei gewesen, daß er nach dem Tode seines Bruders sein eignes Weib sehr grausam behandelt, ermordet und sich dann mit dem Weibe seines Bruders vermählt habe.

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