9. Was die Geschichtschreiber von den Franken melden
S. 74 Es ist unbekannt, wer der erste Frankenkönig gewesen ist. Denn obwohl das Geschichtswerk des Sulpicius Alexander1 vieles von den Franken berichtet, nennt er doch den ersten König derselben nicht, sondern spricht nur davon, daß sie Herzoge hatten. Und was er von diesen berichtet, will ich mitteilen.
Da, wo er erzählt, daß Maximus sich, als er alle Hoffnung auf sein Reich aufgegeben und ganz die Besinnung verloren hatte, nach Aquileia flüchtete2, fährt er so fort:
»Damals brachen unter ihren Herzogen3 Genobaud, Marcomer und Sunno die Franken in die Provinz Germania4 ein, sie warfen den Grenzwall nieder, töteten viele Menschen, verheerten die fruchtbarsten Gegenden, und verbreiteten auch in Köln Furcht und Schrecken. Als dies zu Trier bekannt wurde, sammelten die Kriegsoberften Nanninus und Quintinus denen Maximus seinen jungen Sohn und die Verteidigung der Provinz übertragen hatte, ihr Heer und zogen nach Köln. Aber die Feinde kehrten mit großer Beute, nachdem sie die reichsten Gegenden der Provinzen verheert hatten, wieder über den Rhein zurück, ließen jedoch einen Teil ihrer Mannschaft auf römischem Grund und Boden zurück, um diesen abermals zu verwüsten. Mit dem zurückgebliebenen Teil des Heeres zu kämpfen, kam den Römern gelegen, und sie töteten viele Franken im Kohlenwalde5. Als sie aber nach diesem Erfolg darüber berieten, ob S. 75 man nicht in das Frankenland selbst einrücken solle, war Nanninus dagegen, weil er wohl wußte, daß die Feinde nicht unvorbereitet und in ihrem eigenen Lande ohne Zweifel ihnen überlegen sein würden. Da jedoch Quintinus und die andern im Heere nicht dieser Ansicht waren, so kehrte Nanninus nach Mainz zurück, Quintinus aber mit dem Heere zog bei der Feste Neuß über den Rhein, und als er zwei Tagemärsche vom Fluß entfernt war, stieß er auf Häuser und große Ortschaften, die aber von ihren Bewohnern verlassen waren. Denn die Franken hatten, gleich als ob sie eine Begegnung mit dem Feinde fürchteten, sich tief in das Waldgebirge zurückgezogen und am Rande der Wälder Verhaue angelegt. Es steckten also die Soldaten alle Häuser in Brand, indem ihre feige Dummheit es für den höchsten Siegesruhm hielt, gegen Häuser zu wüten, und brachten dann die Nacht voll Furcht unter der Last der Waffen zu. Bei Tagesanbruch aber rückten sie unter Anführung des Quintinus in das Waldgebirge ein und zogen bis gegen Mittag hin und her, ohne aber vom Feinde belästigt zu werden. Endlich, als sie alles von gewaltigen Hecken ringsum dicht umschlossen fanden, wollten sie in sumpfige Ebenen, die unmittelbar an die Wälder stießen, sich hinabziehen: da zeigten sich ihnen hier und da Feinde, die zusammen hinter Baumstämmen oder Verhauen stehend, von dort, gleichwie von Turmzinnen, Pfeile in solcher Anzahl absandten, als kämen sie aus Wurfmaschinen, die Pfeile aber waren in den Saft giftiger Kräuter getaucht, so daß auf Wunden, wenn sie auch nur die Haut ritzten und und nicht einmal gefährliche Stellen verletzten, doch uuausbleiblich der Tod folgte. Darauf umringte eine größere Anzahl der Feinde das Heer, und mit Hast stürzte es sich nun in die offenen Ebenen, welche die Franken noch freigelassen hatten. Hier versanken zuerst die Reiter in den Morast, indem die schweren Körper der Rosse und Reiter gegenseitig einander S. 76 niederzogen und übereinander stürzten. Aber auch die Fuß. foldaten, welche nicht die Last der Pferde niederdrückte, gerieten in den Schlamm, und zogen nur schwer die Füße wieder heraus. Sie flohen daher bald wieder in die Wälder, aus denen sie kurz vorher noch mit Mühe einen Ausweg gesucht hatten. Jndem sich so die Reihen lösten, wurden die Legionen nieder« gehauen. Heraclius, der Anführer der Jovianer6 und fast alle Befehlshaber fielen, nur wenigen gewährten die Nacht oder die Schlupfwinkel der Wälder eine fichere Zufluchtsstätte.« So erzählt Sulpicius Alexander im dritten Buche feines Geschichtswerkes
Im vierten Buch aber, wo er von der Ermordung Viktors, der ein Sohn des Tyrannen Maximus war, berichtet, sagt er:
»Damals standen Carietto und Syrus, die in die Stelle des Nanninus getreten waren, mit einem Heere, das gegen die Franken zusammengezogen war, in der Provinz Germania.« Und bald darauf erzählt er, wie die Franken aus Germania Beute eingetrieben hätten, und fährt dann fort: »Arbogast7 wollte keinen Aufschub mehr, sondern trieb den Kaiser an, er solle die Franken nach Gebühr züchtigen, wenn sie nicht alles, was sie im Jahre zuvor nach dem Sieg über die Legionen erbeutet, sogleich zurückgäben und die Urheber des Kriegs auslieferten, an denen die Treulosigkeit und der Friedensbruch bestraft werden müßte«
Dies alles nun, erzählt er, sei von den Franken unter der Anführung von Herzogen geschehen, dann aber sagt er:
»Nach wenigen Tagen — Marcomer aber und Sunno waren damals die Königlichen8 der Franken —— wurde eiligst eine Verhandlung gepflogen und Geiseln, wie gewöhnlich, gestellt, S. 77 darauf kehrte er9 nach Trier zurück, um zu überwintern« Wenn der Geschichtschreiber aber jene hier Königliche nennt, so wissen wir nicht, ob sie wirklich Könige waren oder nur die Stelle der Könige vertraten. Er fügt jedoch, wo er von den Drangsalen des Kaisers Valentinianus Bericht abstattet, Folgendes hinzu: »Während im Osten in Thracien mancherlei sich zutrug, wurde in Gallien die öffentliche Ruhe gestört. Der Kaiser Valentinianus war zu Vienne in den Mauern seines Palastes eingesperrt und lebte fast nur als ein Privatmann, das Kriegswesen war ganz in den Händen fränkischer Söldlinge und auch die bürgerlichen Ämter waren aus die Anhänger des Arbogast übergegangen; unter allen, die den Diensteid geleistet hatten, wurde niemand gefunden, der einem persönlichen Worte oder Gebote des Kaisers Folge zu leisten gewagt hätte« »Jn demselben Jahre« fährt er fort, »griff Arbogast mit dem Haß eines Stammesgenossen Sunno und Marcomer, die Unterkönige der Franken an, und ging gerade im härtesten Winter auf Köln los, da er wußte, daß man ganz sicher in alle Schluchten des Frankenlandes eindringen und sie mit Feuer und Schwert durchziehen könnte, wenn die Wälder, ihres Laubes entkleidet und dürr, den Nachstellungen der Feinde keinen Schutz gewährten. Er sammelte daher fein Heer, zog über den Rhein und verheerte das Land der Bricterer10 das zunächst am Ufer des Flusses lag, dann verwüstete er auch den Gan, welchen die Chamaver11 bewohnten, und nirgends zeigte sich ihm ein Feind, außer daß einige von den Ampsivariern12 und Chatten13 auf den ent- S. 78 fernteren Bergrücken unter der Anführung des Marcomck sichtbar wurden«
An einer zweiten Stelle gibt Sulpicius Alexander dann, ohne von Herzogen oder Königlichen zu sprechen, ganz deutlich zu erkennen, daß die Franken einen König hatten, nennt jedoch seinen Namen nicht. Er fchreibt nämlich so: »Darauf rüstet-e der Tyrann Eugenius einen Heereszug und ging an den Rhein, um mit den Königen der Alamannen und Franken die alten Bündnisse wie gewöhnlich zu erneuern und ein für jene Zeit unerhört großes Heer jenen unbändigen Volksstämmen zu zeigen« Dies erzählt der gedachte Geschichtschreiber von den Franken.
Renatus Profuturus Frigeridus aber, dessen wir schon oben14 gedachten, berichtet, wo er von der Einnahme und Zerstörung Roms durch die Goten erzählt, folgendes: »Jnzwifchen15 zog Respendial der Alanenkönig, nachdem Goar zu den Römern
übergegangen war, mit seinem Heere vom Rheine zurück, während die Vandalen in Krieg mit den Franken gerieten. Als ihr König Godegisil gestorben und gegen 20000 Mann in einer Schlacht gefallen waren, hätte das ganze Volk der Vandalen leicht vertilgt werden können, wenn nicht die Alamannen mit ihrer Macht zur rechten Zeit zu Hilfe gekommen wären« Es ist auffällig, daß er hier Könige der andern Völker nennt, bei den Franken aber keinen König erwähnt. Wo er dann meldet, daß Constantinus, nachdem er mit Gewalt die Herrschaft an fich gerissen, seinen Sohn Constans von Spanien habe zu fich kommen lassen, erzählt er dies: »Als der Tyrann Con- S. 79 stantinus16 seinen Sohn Constans, der nicht minder Tyrann war, von Spanien zu sich beschieden hatte, damit sie sich persönlich über die Angelegenheiten des Staates berieten, ließ Constans seinen Hofhalt und seine Gemahlin zu Saragossa zurück, und übertrug die ganze Verwaltung in Spanien dem Gerontius, er selbst aber eilte, ohne sich Ruhe zu gönnen, zu seinem Vater. Als sie nun längere Zeit zusammengewesen waren und von Italien her keine Gefahr mehr drohte, überließ sich Constantinus dem Trunk und den Freuden der Tafel, seinen Sohn aber hieß er nach Spanien zurückkehren. Darauf schickte dieser sein Heer voran, während er selbst noch beim Vater sich aushielt. Indessen kam die Botschaft aus Spanien, daß von Gerontius einer seiner Anhänger, Maximus mit Namen, auf den Thron erhoben sei und kampfgerüstet mit einem Gefolge auswärtiger Völker ihn erwarte. Da erschraken Constans und sein Statthalter Decimius Rusticus, der früher oberster Haushofmeister17 gewesen war, und sie schickten zu den Germanen den Edobech, und gingen nach Gallien, um mit den Franken und Alamannen und ihrer ganzen Heeresmacht so bald wie möglich zu Conftantinus zurückzukehren« So erzählt er auch, wo er die Belagerung des Constantinus18 beschreibt:
»Constantinus wurde noch nicht ganz vier Monate belagert, da kam unerwartet Botschast aus dem nördlichen Gallien, Jovinus habe die königlichen Abzeichen angenommen19 und ziehe mit den Burgunderu, Alamannen, Franken, Alanen und seinem ganzen Heer gegen die Belagerer heran. So wurden die Dinge einer S. 80 schnellen Entscheidung entgegengeführt, die Tore der Stadt wurden geöffnet und Constantinus ausgeliefert. Als er darauf sogleich nach Italien abgeführt wurde, kamen ihm die vom Kaiser ab« gesandten Mörder schon entgegen und hieben ihm am Mincio das Haupt ab20« Bald darauf erzählt er dann: »Zu derselben Zeit wurden auch der Statthalter der Tyrannen Decimius Rusticus und Agroetius, der vordem der Kanzleivorfteher21 des Jovinus gewesen war, und viele Vornehme zu Arvern von den Befehlshabern des Honorius gefangen genommen nnd grausam getötet. Die Stadt Trier wurde von den Franken bei ihrem zweiten Einfall geplündert und in Brand gesteckt« Wo er aber bemerkt, daß Asterius durch einen kaiserlichen Adelsbrief zum Patriciat22 gelangt sei, fügt er folgendes hinzu: »Zu derselben Zeit wurde Castinus, der Besehlshaber der Haustruppem da man einen Krieg gegen die Franken unternommen hatte, nach Gallien geschickt.« Dies erzählen jene Geschichtschreiber von den Franken.
Orosius aber, ein anderer Gefchichtschreiber, erwähnt im siebenten Buche seines Werkes folgendes: »Stilicho, nachdem er ein Heer gesammelt, besiegt die Franken, geht über den Rhein, durchzieht Gallien und dringt bis zu den Pyrenäen vor23.«
Solche Nachrichten haben uns die gedachten Geschichtschreiber von den Franken hinterlassen, ohne dabei Könige namhaft zu machen. Man erzählt aber, die Franken seien aus Pannonien S. 81 gekommen24 und hätten sich zuerst an den Ufern des Rheins niedergelassen, dann seien sie über den Rhein gegangen25 und nach Thoringien26 gezogen, dort hätten sie nach Bezirken und Gauen27 gelockte28 Könige über fiel) gesetzt, aus ihrem ersten und sozusagen adligften Geschlecht Dies haben auch die Siege des Chlodovech dargetan und bewiesen, wir reden daher im folgenden weiter davon29 Wir finden ferner in den Konsul- S. 82 liften30, daß der Frankenkönig Theudomey der Sohn weiland Richimers, und seine Mutter Ascyla mit dem Schwerte hingerichtet worden seien.
Damals soll Chlogio, ein tüchtiger und sehr vornehmer Mann unter seinem Volke, König der Franken gewesen sein und zu Dispargum31, im Lande der Thoringey Hof gehalten haben. Jn diesen Gegenden32 aber wohnten südwärts die Römer bis zur Loire, und jenseits der Loire fing die Herrschaft der Goten an. Die Burgunder, welche der Jrrlehre des Arius folgten, wohnten jenseits der Rhone, in der Gegend der Stadt Lyon. Chlogio33 aber fchickte Kundschafter aus nach der Stadt Cambrai. und als sie alles erforscht, folgte er ihnen nach, überwand die Römer und nahm die Stadt ein. Kurze Zeit hielt er sich hier auf und eroberte dann das Land bis zur Somme. Aus seinem Stamm, behaupten einige, sei der König Merovech entsprossen, dessen Sohn Childerich war.
Übergabe getötet. Vgl. oben Buch I, Kiyo. 43, 45.
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Vgl. Anm. 4 auf S. 71. ↩
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Magnus Maximus (383—388), Gegenkaiser des Theodostus. dem dieser die Provinzen jenseits der Alpen einräumte. Als er nach Italien hinübergrifß wurde er von Theodosius an der Save geschlagen, in Aquileia eingeschlossen und nach der ↩
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Sulpicius Alexander sagt: Genobaudcz lslarcomere et sunnone dueibus, also »unter Führung von«, während Gregor du: in technischem Sinne nimmt. ↩
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Die römische Provinz auf dem linken Rheinuferx ↩
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So wurde der Teil des Ardennerwaldes von den Römern genannt, der sich von der Sambre in der Gegend von Thuin nordwestlich bis gegen die Schelde erstreckt. Hier war in der folgenden Zeit die Grenze der salischen gegen DIE austrasischen Franken. ↩
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Name einer römischen Legionz er leitet sich vom Kaiser Diocletianus her, der den Zunamen Jooius hatte. ↩
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Arbogast war selbst ein Funke, aber in römische Dienste getreten, wo er sich unter den Kaisern Gratianus und Theodosius zu den ersten Ehrenstellen aufschwang und die wichtigste Rolle nach den Kaisern spielte. A «» ↩
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Regales. Vgl. Brunnen Deutsche Rechtsgefchlchks I (2AUfU IV« Um« «« ↩
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Der Kaiser Balentinianus 1I.! ↩
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Offenbar sind die Bructerer gemeint, die an der Ruhr und Lippe wohnten. Vgl. Zeuß, Die Deutschen und die Nachbarstämme, 350 ff. ↩
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Nordwestlich von den Bructererm nach der Yssel zu. ↩
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Die Ampsivarier hatten ihre Wohnsitze an der mittleren Guts, nördlich von den erwähnten Völkerschasten ↩
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Die Chatten bewohnten einen ausgedehnten Landstrich von der Sieg bis zur Fulda hin. Alle diese Stämme werden später zu den Franken gerechnet. ↩
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Kasp S· « « daß die ↩
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Vier Jahre vor der erwähnten Einnahme Roms (410) geschah TO« « Alanen unter Respendial und Goar mit den Vandalen vereint einen Angklff UUf Gallien machten von dem Renatus hier das Weitere erzählt? Über Goak Vgl' jetzt Levison N. A. Xxlx (1904) 133 ff. ↩
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Constantinus, ein gemeiner Legionssoldat, war 407 gegen den rechtmäßigen Kaiser Honorius aufgetreten und hatte in Gallien Anhang gefunden; er ernannte seinen Sohn Constans, der Mönch gewesen war, zum Mitregentem und schickte ihn nach Spanien, wo er mit Glück kämpfte. Honorius wurde durch die Not gezwungen, Constantinus anzuerkennen. ↩
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Magister 0fiici0rum. ↩
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Von ConstantiuT dem Feldherrn des .ss)ottoriics, der inzwischen mit Constaiis tmus gebrochen hatte, wurde letzterer zu Llrles lielagert ↩
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Jovinus, ein Gallier, war in Mainz zum Kaiser. aussgcsrufckn worden. ↩
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Gregor schreibt: supra Mintium klug-ins; es ist aber nicht der Mincio gemeint, sondern wie andere Quellen (Fragment 16 des Olympiodor bei Dindorf, Ixlistorici Graeci mindres I, 456 und die italischen Konsularfastem M. G. Anat. unt. IX, 300) erkennen lassen, ein sonst nicht bekanntes Fliißchen Mincia unsern Rnvetmvs ↩
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Pkimicerjus natur-Drum. » ↩
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Der Patriciat ist ein seit Constantin auf Lebenszeit verliehener Ehrentiteh der hohen Beamten zuteil wurde. Er geht dann auf germmlklche Hekkschkk über? sp führen ihn burgundische Könige. ↩
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Orosius B. VIL Kap. 40, s erzählt dies nicht von Stilicho, sondern von den Ahnen, Sueven und Vandalen, während Stilicho nur als treibende Kraft etschskklts ↩
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Die Abstammung der Franken aus Pannonien gehört der Sage an; auch die Gesta regum Franeorum cap. 1 kennen sie; eine Erklärung versucht Kurth, Histoire poätique des Märovingiens 119. ↩
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Daß die Salischen Franken vom Norden des Rheins und über die batavische Jnsel nach Gallien eingedrungen seien, erkennt die Forschung als Tatsache an. Die Ableitung des Namens Salier ist unsicher; sie wird versucht von sa1, Salzwasser, Meerwasser (also »Meerfranken«), von sala (»Herrschaft«) oder von Isa1a, dem (jedoch erst später belegten) Namen der YsseL ↩
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Die Landschaft Thoringia ist nach dem Zusammenhange auf dem linken Rheinuser zu suchen und an einen Zusammenhang mit dem bekannten Thüringerlande nicht zu denken. Man wird sie an den Mirndungen der Maas und Waal zu suchen haben. Hier scheinen auch die Thoringer gewohnt zu haben, von denen auch unten Kap. 27 die Rede ist, denn zu Zeiten Chlodovechs hatten die Thüringer im inneren Deutschland noch ihre volle Unabhängigkeit. Man hat diese Stelle vielfach durch eine Änderung von Thoringia in Tongria zu erklären versucht und dann an die Gegend von Tongern gedacht. Die Gegengründe gegen diese überdies willkürliche Änderung siehe bei Waitz, Das alte Recht der Salischen Franken S. 48 ff. ↩
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Unter Bezirken sind Hundertschaftem Unterabteilungen der Gaue, verstanden, die bei Gregor gewöhnlich pagi genannt werden, während die Gaue, die sich an die alte gallische Einteilung der Stadtgebiete anschlossen, oivitates heißen. ↩
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»Ein Ehrenzeichen der Merovinger war das lang herabfallende Haar, welches jedes Mitglied des Königshauses trug, während das übrige Volk bei den Franken es kurz zu schneiden pflegte. An den vollen um das Haupt wallenden Locken erkannte man den König oder das Mitglied des Königshauses schon beim ersten Anblick. Jemand wird aus demselben gewissermaßen aus-gestoßen, seines Rechtes beraubt, wenn ihm die Haare abgeschnitten werden, wogegen Prätendenten auf den Thron nichts Eiligeres zu tun haben, als durch den Haarwuchs ihr Recht, ihr Geblüt würde MUU heutzutage sagen, zu betätigen. So lange die Merovinger herrschten, haben sie die Sitte beibehalten, und als schon alle wahre Macht entschwunden war, erkannte man sie noch an diesem Vorzug, der sie von allen im Volke, selbst den mächtigsten Große« UUtEkfchk2d.« Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte (3. Aufl.) II I, 163 ff. Vgl. Vuch 1Il. Katz. is, Buch V1. Kap. 24, Buch Vl1l. Katz. 10. ↩
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Die späteren Siege des Chlodovech über die verschiedenen Frankenkönige, meint CJWgor ider unten Kur« 40—42 davon erzählt), bewiesen die Existenz dieser Gaukönige, von denen die Überlieferung meidet. ↩
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Es war von früh an Sitte, in den Jahk fÜk Jahk fvkkgefühkken VCkzEkchUkssDU der römischen Konsuln kurze Bemerkungen über die wichtigsten Ereigmsse Deds Jahges hinzuzufügen; diese Bemerkungen wurden spater ausfuhrlicher und haben Um! M Geschichtschreibern als Quelle gedient. » ↩
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Alle Bemühungen, die Lage des» Ortes ZU bestimmen« schelteksp V« allem muß der immer wieder UUftAUchEUDS Vekspchs ihn m« DUEVUVS oder dem belgischen Duysborch gleichzusetzem aus sprachlichen Gründen abgCWkEfEU werden— Vgl— LOUSUVW Gåographie de la Gaule au S. stät-le, 619. ↩
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Jn den Gegenden nämlich, wo Gregor fchrieb. « . » t ↩
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Chlogio erscheint nicht nur in der späteren Sage, wle fle Uns DE IV; seh: » . . — · · « « oniu des Gregor uberliefern, sondern auch m einem Gedicht des APOUIUUVIS « (V, 212): er ist historische Persönlichkeit. ↩