Edition
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De Cultu Feminarum
XI.
[1] Quae autem uobis causa extructius prodeundi cum remotae sitis ab his quae talium indigent? Nam nec templa circuitis, nec spectacula postulatis nec festos dies gentilium nostis. Propter istos enim conuentus et mutuum uidere ac uideri omnes pompae in publicum proferuntur aut ut luxuria negotietur aut gloria insolescat. Vobis autem nulla procedendi causa non tetrica: [2] aut imbecillus aliquis ex fratribus uisitatur, aut sacrificium offertur, aut Dei sermo administratur. Quiduis horum grauitatis et sanctitatis negotium et si cui opus non sit habitu extraordinario et composito et soluto. Ac si necessitas amicitiarum officiorumque gentilium uos uocat, cur non uestris armis indutae proceditis, tanto magis quanto ad extraneas fidei ut sit inter diaboli ancillas et Dei discrimen, ut exemplo sitis illis, ut aedificentur in uobis, ut, quomodo ait apostolus, magnificetur Deus in corpore uestro. Magnificatur autem in corpore per pudicitiam utique et per habitum pudicitiae competentem.
[3] Sed enim a quibusdam dicitur: «Ne blasphemetur nomen in nobis si quid de pristino habitu et cultu detrahamus». Non auferamus ergo nobis et uitia pristina; simus et moribus isdem si et superficie eadem: et tunc uere non blasphemabunt nationes. Grandis blasphemia si qua dicatur: «Ex quo facta est christiana, pauperius incedit»! Timebis pauperior uideri ex quo locupletior facta es et sordidior ex quo mundior? Secundum gentilium an secundum Dei placitum incedere christianos oportet?
Übersetzung
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Über den weiblichen Putz (BKV)
11. Kap. Einfachheit in der Kleidung geziemt sich für den Christen und dient zur Verherrlichung Gottes.
Was für Ursachen habt Ihr denn eigentlich, geputzt einher zu gehen, da Ihr doch den Anlässen, die dergleichen fordern, fern stehet? Ihr besucht keinen Tempel, verlangt nicht nach Schauspielen und wißt nichts von den Festtagen der Heiden, Dergleichen Zusammenkünfte nämlich und das viele Sehen und Gesehenwerden sind es, um derentwillen aller Prunk öffentlich zur Schau gestellt wird, oder es geschieht auch, damit die Üppigkeit Anlässe finde und die Großtuerei sich breit mache. Ihr aber habt keine Veranlassungen zum Ausgehen, als nur gewichtige. Entweder wird ein kränklicher Glaubensgenosse besucht, das Meßopfer dargebracht oder es findet der Dienst des Wortes Gottes statt. Alle diese Dinge sind ernste und heilige Verrichtungen, wobei weder eine außergewöhnliche noch eine ausgesuchte oder üppige Kleidung notwendig ist, Und wenn Euch unausweichliche Freundschafts- oder Pflichtverbindungen zu den Heiden rufen, warum geht Ihr dann nicht lieber mit Euren Waffen angetan aus, um so mehr, da Euch der Weg zu außerhalb des Glaubens Stehenden führt? Dann wäre doch zwischen den Dienerinnen Gottes und des Teufels ein Unterschied! Ihr würdet ihnen ein gutes Beispiel geben, sie erbauen; Gott würde, wie der Apostel sagt, verherrlicht in Eurem Leibe1. Er wird aber verherrlicht am Leibe durch Ehrbarkeit, folglich also auch durch eine Kleidung, welche der Ehrbarkeit entspricht. Manche machen nun die Ausrede: Wenn wir etwas von unserm frühern Anzug und Schmuck entfernten, so würde unsere Religion gelästert werden, - Dann dürften wir auch unsere Laster nicht entfernen; wenn unser Aussehen dasselbe bleibt, so können auch unsere Sitten dieselben bleiben, und dann werden wirklich die Heiden nicht mehr schimpfen. Es ist wahrhaftig ein großer Schimpf, wenn es heißt: S. 200 Seitdem sie eine Christin geworden ist, geht sie viel ärmlicher gekleidet. Fürchtest du dich etwa, ärmlicher zu erscheinen, nachdem du reicher, schmutziger zu erscheinen, da du reiner geworden bist? Müssen wir Christen den Heiden oder Gott zu Gefallen leben?
-
Phil. 1,20. ↩