34.
Um nicht den Schein zu erwecken, die Jünger betrüben zu wollen, wenn er ihnen etwas abschlüge, beteuerte er in einem anderen Buch: „Über den Tag aber und die Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel des Himmels, noch der Sohn“1 . Sinnig gebraucht er den zweideutigen Ausdruck 'Sohn'; denn der Menschensohn ist derselbe wie der Gottessohn. Wir können folglich unseres Erachtens den Ausdruck im Sinn von Menschensohn verstehen: er weiß das Ende der Zeiten nicht kraft seiner menschlichen Natur, sondern kraft seiner göttlichen Natur. Doch verstößt es auch nicht wider den Glauben, den Sohn Gottes darunter zu verstehen; denn was gäbe es, das der gütige Vater dem Sohn verheimlichen würde, dem er alles gegeben hat?2 . Oder wie sollte er ihm nicht auch die Kenntnis von der Zeit [des Gerichtes] gegeben haben, nachdem er ihm auch die Gewalt über eben das Gericht gegeben hat?3 . Wie aber könnte der Sohn etwas nicht wissen, was der Vater weiß, nachdem doch der Sohn im Vater ist4 und der Geist selbst die Tiefen der Gottheit erforscht?5 . Ist doch eben der Sohn die Tiefe der Schätze der Weisheit und der Erkenntnis Gottes6 . Warum er jedoch das nicht offenbaren will, zeigt er an einer anderen Stelle: „Es steht euch nicht zu Zeit und Jahr zu wissen, welche der Vater in seiner Macht festgesetzt hat“7