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Von den Pflichten der Kirchendiener (BKV)
XXIX. Kapitel
Vom Nützlichen: Die Hinterlagen der Witwen und der Gläubigen überhaupt sind treu zu bewahren (144). Heliodors abschreckendes Beispiel (145—148). Dem Übergriff der Mächtigen muß der Klerus wehren (149), wie Ambrosius selbst wiederholt und der Bischof von Ticinum erst jüngst dem Kaiser Widerstand geleistet haben (150—151).
144. Darauf fürwahr ist sorgfältig zu achten, daß die Hinterlagen von Witwen unangetastet bleiben und ohne jede Gefährdung aufbewahrt werden — nicht bloß von Witwen, sondern auch von allen anderen; denn allen ist die Treue zu wahren; obenan steht freilich die Sache der Witwen und Waisen.
145. Ausschließlich auf diesen Namen der Witwen wurde denn auch, wie wir in den Büchern der Makkabäer1 lesen, die ganze Summe, die dem Tempel anvertraut war, aufbewahrt. Als nämlich Anzeige von den Geldern erstattet wurde, die, wie der gottlose Simon dem Könige Antiochus verriet, in großer Menge im Tempel zu Jerusalem zu finden waren, wurde Heliodor als Sachwalter abgesandt. Er kam zum Tempel und eröffnete dem Hohenpriester die traurige Anzeige und den Grund seiner Ankunft.
146. Darauf erklärte der Priester, es sei die Hinterlage zum Unterhalte der Witwen und Waisen. Als Heliodor trotzdem an deren Raub gehen und sie dem königlichen Fiskus zu eigen machen wollte, warfen sich die Priester, mit der priesterlichen Kleidung angetan, vor den Altar und riefen unter Tränen zum lebendigen Gott, der das Gesetz über die Hinterlage gegeben hatte, er S. 200 möchte sich als Beschützer seiner Gebote zeigen. Die Gesichtsfarbe des Hohenpriesters aber war verändert und verriet den Schmerz der Seele und den Kummer des tieferschütterten Herzens. Alles weinte, weil die Stätte der Verachtung anheimfallen müsse, wenn nicht einmal mehr im Tempel Gottes sich eine verlässige, sichere Hut durchhalten lasse. Weiber, die Brust umgürtet, und weltabgeschlossene Jungfrauen klopften an die Türe: die einen liefen den Mauern zu, andere lugten zum Fenster heraus; alles streckte die Hände zum Himmel und flehte, der Herr möge seine eigenen Gesetze schützen.
147. Aber auch hierdurch ließ Heliodor sich nicht abschrecken. Er beschleunigte sein Vorhaben und hatte eben mit seinen Trabanten den Tempelschatz umringt. Da erschien ihm plötzlich ein furchtbarer Reiter, in goldener Waffenrüstung blitzend; sein Roß aber war mit einer Prachtdecke geschmückt. Noch weitere zwei Jünglinge erschienen, von leuchtender Kraft und holder Anmut, in herrlichem Glanze und kostbarem Gewande. Sie umringten ihn und geißelten den Tempelschänder ununterbrochen mit fortgesetzten Hieben. Wozu viele Worte? Von Finsternis umgeben, stürzte er zur Erde und lag — ein augenscheinlicher Beweis von Gottes Eingreifen — entseelt am Boden, und kein Hoffnungsstrahl auf Rettung ruhte auf ihm. Da überkam die Fürchtenden Freude, die Übermütigen Furcht, und niedergeschmettert baten einige von den Freunden Heliodors den Onias, er möchte um dessen Leben bitten. Schon lag er nämlich in den letzten Zügen.
148. Während nun der Hohepriester betete, erschienen dem Heliodor wiederum die nämlichen Jünglinge im nämlichen Gewande mit der Aufforderung: Dem Hohenpriester Onias sage Dank; denn um seinetwillen ward dir das Leben wieder geschenkt! Du aber geh, nachdem du die Geißel des Herrn gekostet, und verkündige all den Deinigen, wie groß des Tempels Heiligkeit und Gottes Macht ist, die du kennen lerntest! Nach diesen Worten waren sie nicht mehr zu sehen. S. 201 Heliodor nun brachte, nachdem er den Lebensodem zurückerhalten hatte, dem Herrn ein Opfer dar, sprach dem Priester Onias seinen Dank aus und kehrte mit dem Heere zum König zurück, zu dem er sprach: Hast du einen offenen Feind oder einen geheimen Gegner deiner Sache, schicke ihn dorthin, und du wirst ihn gezüchtigt zurückbekommen.
149. So verlangen denn, meine Söhne, hinterlegte Gelder Treue und Sorgfalt. Herrliches Licht fällt auf euren Dienst, wenn der unerträglichen Bedrückung, sei es einer Witwe, sei es von Waisen durch einen Mächtigen mit Hilfe der Kirche ein Damm gesetzt wird; wenn ihr zeigt, daß bei euch das Gebot des Herrn mehr gilt als die Gunst eines Reichen.
150. Ihr erinnert euch selbst, wie oft wir Übergriffen der Regierung gegenüber den Kampf für der Witwen, ja für jedermanns Hinterlagen aufgenommen haben. Ich teile mich in eure Aufgabe. Ein neues Beispiel aus der Kirche von Ticinum möchte ich anführen. Sie stand in Gefahr, die Hinterlage einer Witwe, die sie übernommen hatte, zu verlieren. Auf die Aufforderung des Beamten, der kraft kaiserlichen Reskriptes dieselbe zu sich nehmen wollte, wahrten die Kleriker ihren Standpunkt nicht. Da ihnen auch noch Ehre angetan und die Vermittlung übertragen wurde, berichteten sie, man könne doch den Verordnungen des Kaisers nicht entgegentreten. Der Erlaß, der nur in allzu bestimmter Form lautete, und die Weisungen des obersten Beamten wurden verlesen, das ausführende Organ drohte. Kurz, der Auslieferung war stattgegeben worden.
151. Der heilige Bischof jedoch nahm, nachdem er mit mir Rat gepflogen hatte, die Schränke, wohin jene Hinterlage der Witwe, wie er wußte, gebracht war, in Beschlag. Da man sie also nicht fortschaffen konnte, wurde ein schriftliches Protokoll darüber aufgenommen. Später wurde das Geld neuerdings schriftlich gefordert. Wiederholt hatte der Kaiser Befehl gegeben zu einer persönlichen Zusammenkunft mit uns. Sie wurde S. 202 abgelehnt. Erst nachdem dem Kaiser die Autorität des göttlichen Gesetzes und der Text der (einschlägigen) Schriftlesung sowie Heliodors Gefahr auseinandergesetzt worden waren, nahm er endlich zur Not Vernunft an. Auch später noch wurde ein Anschlag versucht. Doch der heilige Bischof kam dem zuvor. Er gab der Witwe das Empfangene zurück. Inzwischen ist die Treue unbehelligt; kein Druck zur Einschüchterung wird ausgeübt: Heute steht die Sache, nicht die Treue in Gefahr.
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2 Makk. 3, 4 ff. ↩
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Des Devoirs
XXIX.
- La garde ou l'abandon des dépôts.
On doit assurément veiller avec soin à ce que les dépôts des veuves demeurent intacts, qu'ils soient conservés sans aucun préjudice, et non seulement les dépôts des veuves, mais aussi ceux de tous ; on doit, en effet, faire preuve de fidélité envers tous, mais la cause des veuves et des orphelins est plus grande.
C'est ainsi que par le seul mot de veuves, comme nous le lisons dans les Livres des Maccabées, tout ce qui avait été confié au temple, fut conservé. En effet, révélation avait été faite de sommes au sujet desquelles l'impie Simon dévoila au roi Antiochus qu'on pouvait les trouver, très considérables, dans le temple à Jérusalem ; envoyé donc à cette fin, Héliodore vint au temple et découvrit au grand prêtre la malveillance de la révélation et le motif de sa venue.
Alors le prêtre dit qu'étaient en dépôt les moyens de subsistance des veuves et des orphelins. Et comme Héliodore voulait aller les dérober et en revendiquer la propriété au bénéfice du roi, les prêtres se jetèrent devant l'autel, revêtus des habits sacerdotaux; en pleurs ils suppliaient le Dieu vivant qui avait donné la loi sur les dépôts, de se montrer le gardien de ses propres préceptes. Mais l'altération du visage et du teint du grand prêtre exprimait la douleur de son âme et l'inquiétude de son esprit tendu. Tous pleuraient à la pensée que le lieu saint tomberait dans le mépris si, pas même dans le temple de Dieu, la garde de la fidélité n'était observée de façon sûre. Les femmes, la poitrine ceinte, et les jeunes filles enfermées frappaient à la porte ; d'autres couraient aux murs, d'autres regardaient par les fenêtres, tous tendaient les mains vers le ciel, priant le Seigneur de soutenir ses propres lois.
Or Héliodore, que ne terrifiaient pas même ces spectacles, pressait ce qu'il avait entrepris, et avait entouré le trésor de ses gardes quand tout à coup lui apparut un terrible cavalier, étincelant de ses armes d'or ; son cheval était équipé d'un caparaçon remarquable. Deux autres jeunes gens également apparurent, avec une force excep-tionnelle, d'une beauté aimable, dans l'éclat de la gloire, magnifiquement vêtus ; ils se placèrent autour de lui et des deux côtés frappaient le sacrilège, sans aucune interrup-tion, de coups continus. Bref, enveloppé de ténèbres il tomba à terre et, sous la révélation évidente de l'action de Dieu, il gisait inanimé ; aucun espoir de salut ne subsistait plus en lui. La joie se leva pour ceux qui craignaient, mais la peur pour les orgueilleux, et abattus, certains des amis d'Héliodore priaient, demandant la vie pour lui parce qu'il rendait le dernier soupir.
Aussi à la prière du grand prêtre, les mêmes jeunes gens, de nouveau, apparurent à Héliodore, vêtus des mêmes costumes, et ils lui dirent : Rends grâce au grand prêtre Onias à cause de qui la vie t'a été rendue; quant à toi qui as fait l'expérience des fouets de Dieu, va et annonce à tous les tiens combien sont grandes, à ce que tu as reconnu, la sainteté du temple et la puissance de Dieu. Ayant dit ces mots, ils n'apparurent plus. Aussi Héliodore, ayant retrouvé ses esprits, offrit un sacrifice au Seigneur, rendit grâce au prêtre Onias et revint avec son armée auprès du roi en disant : Si tu as quelque ennemi ou comploteur contre ton pouvoir, envoie-le là-bas et c'est fouetté que tu le retrouveras.
Il faut donc, mes fils, observer la fidélité à l'égard des dépôts, y apporter du zèle. Votre ministère tire de l'éclat, d'une manière particulière, s'il arrive que la pression subie de la part d'un puissant, pression que la veuve ou les orphelins ne pourraient supporter, se trouve contenue grâce au secours de l'Église, s'il vous arrive de montrer que le commandement du Seigneur a plus de valeur à vos yeux que la faveur du riche.
Vous vous souvenez vous-mêmes combien de fois, à l'encontre des assauts des monarques, nous avons supporté le combat pour défendre les dépôts des veuves ou plutôt de tous. Cela m'est commun avec vous. Je citerai l'exemple récent de l'église de Pavie qui risquait de perdre le dépôt d'une veuve, qu'elle avait reçu. En effet devant la requête de celui qui prétendait revendiquer ce dépôt pour lui, en vertu d'un rescrit (1) impérial, les clercs soutenaient énergiquement l'autorité de l'Église. Les honoraires aussi et les médiateurs commis rapportaient qu'on ne pouvait aller à l'encontre des prescriptions de l'empereur; lecture était donnée de la rédaction particulièrement nette du rescrit, des décrets d'exécution du maître des offices ; le chargé de mission menaçait Que dire de plus? On avait livré le dépôt.
Cependant, après échange d'avis avec moi, le saint évêque assiégea les pièces où il avait appris que ce dépôt de la veuve avait été transporté. Quand les adversaires ne purent l'enlever, on le recouvra sous la condition d'une reconnaissance écrite. Ensuite, de nouveau le dépôt était réclamé en vertu de la reconnaissance écrite : l'empereur avait renouvelé sa prescription en telle sorte qu'en personne il nous citait par devant lui. On refusa et après qu'on eut représenté l'autorité de la loi de Dieu, la teneur du texte et le péril encouru par Héliodore, avec peine, enfin, l'empereur entendit raison. Dans la suite encore une action par surprise avait été tentée, mais le saint évêque prit les devants en sorte qu'il rendit à la veuve ce qu'il avait reçu. La fidélité cependant est sauve, la pression n'entraîne pas la crainte car c'était l'objet, non pas aussi la fidélité qui était en danger.