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Werke Leo der Grosse (400-461) Epistulae Die (echten) Briefe v. J. 440–450 (BKV)
Erste Abteilung. Die (echten) Briefe v. J. 440-450.
16. Brief des P. Leo an alle Bischöfe Siziliens.

3. Cap. Warum bloß zu Ostern und Pfingsten getauft wird.

Obwohl also sowohl das, was der Verdemütigung Christi zugehört, als auch das, was seine Herrlichkeit ausmacht, sich in einer und derselben Person vereinigt und alles, was in ihm an göttlicher Kraft und menschlicher Schwäche ist, auf unsere Erlösung hinzielt, „so schafft dennoch eigentlich im Tode des Gekreuzigten und in der Auferstehung des Gestorbenen die Macht der Taufe aus der alten Kreatur eine neue, so dass in den Wiedergeborenen sowohl der Tod als auch das Leben Christi wirkt, nach dem Ausspruche des seligen Apostels:1 „„Wisset ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus Jesus getauft sind, in seinem Tode getauft sind? Denn wir sind mit ihm durch die Taufe zum Tode begraben, damit, gleichwie Christus auferstanden ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch wir in einem neuen Leben wandeln. Wenn wir nämlich (mit ihm) zusammengepflanzt sind zur Ähnlichkeit seines Todes, so werden wir es auch zur Ähnlichkeit der Auferstehung sein““ u. s. w., was der Lehrer der Heiden noch weiter zum Preise des Sakramentes der Taufe vorbrachte, damit es aus dem Geiste seiner Lehre offenbar werde, dass für die Wiedergeburt der Kinder der Menschen und für deren Annahme als Kinder Gottes jener Tag und jene Zeit auserwählt S. 151 wurde, wo nach der Ähnlichkeit und dem Bilde des Geheimnisses das, was an den Gliedern geschieht, mit dem übereinstimme, was am Haupte selbst geschah, indem nach der Vorschrift der Taufe sowohl der Tod (uns) zu gute kommt durch das Ertöten der Sünde, wie auch die dreimalige Untertauchung ein Nachbild des dreitägigen Begräbnisses ist, die Erhebung aus dem Wasser nach Art des aus em Grabe Wiedererstehenden geschieht. Die Eigentümlichkeit des Werkes selbst lehrt also, dass für die feierliche Sendung der Gnade überhaupt jener Tag der gesetzliche sei, an welchem sowohl die Kraft des Geschenkes als auch die äussere Form der Handlung entstanden. Zur Bestätigung dessen trägt (der Umstand) sehr viel bei, dass der Herr Christus selbst nach seiner Auferstehung von den Toten seinen Schülern, in deren Person alle Vorsteher der Kirchen belehrt wurden, die Form und die Gewalt zu taufen übertrug mit den Worten:2 „„Gehet, lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.““ Hierüber konnte er sie ja vor seinem Leiden unterweisen, wenn er nicht hätte zu verstehen geben wollen, dass die Gnade der Wiedergeburt ihren Anfang aus seiner Auferstehung genommen habe. Dieser Regel schließt sich auch das Pfingstfest an, welches durch die Ankunft des heiligen Geistes geheiligt ist und unmittelbar mit Ostern zusammenhängt; während auch andere Feste auf andere Tage fallen, richtet sich dieses immer nach jenem Tage, welcher durch die Auferstehung des Herrn hervorragt. Es reicht gewissermaßen die helfende Hand und ladet diejenigen, welche am Osterfeste entweder die Beschwerde einer Krankheit oder die Länge der Reise oder die Schwierigkeit der Schiffahrt fernhielt, ein, dass sie nun, sie mochten durch Bedrängnisse immer gehindert worden sein, das Ziel ihres Wunsches durch die Gnade des heiligen Geistes erreichen.“3 S. 152 Denn der Eingeborene Gottes selbst wollte, dass bezüglich des Glaubens der Gläubigen und der Kraft der Werke zwischen ihm und dem heiligen Geiste kein Abstand sei, weil kein Unterschied in ihrer Natur ist, indem er sagte:4 „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, auf dass er ewig bei euch sei, der Geist der Wahrheit;“ und abermals:5 „Der Tröster aber, der heilige Geist, welchen der Vater in meinem Namen senden wird, dieser wird euch alles lehren und an alles erinnern, was immer ich euch gesagt habe;“ und nochmals:6 „Wenn jener Geist der Wahrheit kommen wird, so wird er euch in alle Wahrheit einführen.“ Da also die Wahrheit Christus und der heilige Geist ist, der Geist der Wahrheit, und der Name eines Trösters beiden gemeinsam ist, so ist auch das Fest nicht verschieden, wo das Geheimnis einerlei ist.


  1. Rö 6:3-5. ↩

  2. mt 28:19. ↩

  3. 36. Decr. cf. D. IV. c. 13 de consecr. (fängt an oben mit den Worten: „so schafft dennoch,“ dazu gehört noch fast das ganze folg. 4. Cap.) ↩

  4. Joh 14:16. ↩

  5. Joh 14:26. ↩

  6. Joh 16:13. ↩

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Die (echten) Briefe v. J. 440–450 (BKV)

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