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Werke Leo der Grosse (400-461) Epistulae Die (echten) Briefe v. J. 440–450 (BKV)
Erste Abteilung. Die (echten) Briefe v. J. 440-450.
54. Brief des Papstes Leo an den Kaiser Theodosius.

Text

Leo, Bischof der Stadt Rom, (sendet) dem stets durchlauchtigsten Theodosius (seinen Gruß).

Es ziemt sich dem christlichsten Kaiser, für die Unversehrteit des katholischen Glaubens besorgt zu sein, und flehe ich mit unaufhörlichen Bitten die göttliche Barmherzigkeit an, dass sie euerem Herzen die Wahrheit einflöße und nicht zugebe, dass ihr in irgend etwas durch den Trug menschlicher Ränke getäuscht werdet. Was aber von mir und von allen katholischen Bischöfen als evangelischer und S. 292 apostolischer Glaube verteidigt wird, ist mit genügender Vollständigkeit und Deutlichkeit in meinem Schreiben1 dargetan, welches euere Milde durch eueren Diener, den Tribun Epiphanius, der deshalb abgesandt war, schon längst, wie ich glaube, erhalten hat; es kann auch kein Zweifel sein, dass wir mit voller Reinheit glauben und standhaft behaupten, was auch die verehrungswürdigen, einst in Nicäa versammelten Väter dem Glaubenssymbol gemäß als zu glauben und zu bekennen mit geheiligtster Autorität festsetzten.2 Denn, verehrungswürdiger Kaiser, sowie wir die verkehrte Lehre des Nestorius anathematisirten, ebenso gerecht verdammen wir auch die Gottlosigkeit derjenigen, welche leugnen, dass von unserem Herrn Jesus Christus die Wahrheit unseres Fleisches angenommen worden sei, Ruhmvollster! Wenn daher euere Frömmigkeit unserem Rate und unserer Bitte willfahren wollte, so dass ihr die Abhaltung eines bischöflichen Concils in Italien anordnet, so würden mit Gottes Hilfe alle Ärgernisse, welche die ganze Kirche in Verwirrung brachten, schnell beseitigt werden können, so dass wir uns, nachdem in euerem ganzen Reiche der katholische Glaube unversehrt bewahrt worden, sowohl über den Bestand des christlichen Friedens wie auch über die Vermehrung eueres Ruhmes bei Gott erfreuen könnten. Gegeben S. 293 am 25. December unter dem Consulate des Asturius und Protogenes, der erlauchtesten Männer.


  1. Hiermit versteht er das 44. Schreiben. ↩

  2. Da die Eutychianer sich, um dem Bekenntnisse zweier Naturen in Christus auszuweichen, stets auf den nicänischen Glauben beriefen und die Katholiken beim Kaiser verklagten, als ob diese durch ihre Lehre von den 2 Naturen etwas neues zum nicänischen Symbolum hinzufügten, erklärte Kaiser Theodosius in seinen Briefen wiederholt, er werde es nie zugeben, dass die Bischöfe des Herrn von der nicänischen Synode abweichen. Da Leo von dieser List der Eutychianer erst nach der ephesinischen Räubersynode Kenntnis erhielt, betont er hier und in den folgenden Briefen stets sein festhalten am nicänischen Glauben, fügt jedoch hinzu, dass Nestorianer und Eutychianer in gleicher Weise demselben widersprechen; vgl. oben S. 170 Note 1. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Die (echten) Briefe v. J. 440–450 (BKV)

Inhaltsangabe

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