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Werke Leo der Grosse (400-461) Sermones Sämtliche Sermonen (BKV)
Sermo LXXI-LXXII
Sermo LXXI. 1. Predigt über die Auferstehung des Herrn.

6.

So sei sich also das Volk Gottes bewußt, daß es durch Christus neugeschaffen ist! Mit Aufmerksamkeit frage es sich, von wem es aufgenommen wurde und wen es S. 383selbst aufgenommen hat! Was neu geworden ist, darf nicht mehr zur alten Unbeständigkeit zurückkehren! Und wer die Hand an den Pflug gelegt hat1 , der soll auch sein Werk vollenden! Auf seine Aussaat richte er sein Augenmerk und nicht auf das, was hinter ihm liegt! Niemand möge in die alte Lage zurückfallen, von der er auferstanden ist! Und wenn jemand infolge der Schwäche des Fleisches immer noch an einzelnen Gebrechen krank darniederliegt, so muß er unablässig nach Gesundung und Befreiung trachten. Nur dann befindet man sich auf dem Wege des Heiles, nur dann nimmt man sich die mit Christus begonnene Auferstehung zum Vorbild, wenn der Wanderer seine Schritte statt auf schwankenden Grund auf festen Boden setzt, da auf den schlüpfrigen Pfaden dieses Lebens Sturz und Fall nicht ausbleiben. Darum steht auch geschrieben: „Vom Herrn werden die Schritte des Menschen geleitet, und er ist gnädig seinem Wege. Wenn der Gerechte fällt, wird er keinen Schaden nehmen; denn der Herr legt seine Hand unter ihn“2 . Solche Betrachtungen sollen wir, Geliebteste, nicht nur aus Anlaß des Osterfestes, sondern immer wieder anstellen, um unser ganzes Leben dadurch zu heiligen! Die frommen Übungen dieser Tage müssen das als Endziel anstreben, daß sie bei den Gläubigen, die sich ihnen für kurze Zeit so gerne unterzogen haben, zur Gewohnheit werden und stets ungeschwächt fortdauern, daß alle Mängel, die etwa dabei unterlaufen sind, durch schnelle Buße getilgt werden. Und weil es schwer ist und lange dauert, eingewurzelte Krankheiten zu beseitigen, so wollen wir um so schneller zu den Heilmitteln greifen, je frischer die Wunden sind! Dann werden wir stets von jeder Sünde wieder genesen und würdig werden, zu der verheißenen Auferstehung und Verklärung des Fleisches zu gelangen durch Christus Jesus, unseren Herrn, der mit dem Vater und dem Heiligen Geiste lebt und waltet in Ewigkeit. Amen.


  1. vgl.Lk 9,62 ↩

  2. Ps 36,23 f. ↩

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