Tertullian 160-220
De carne Christi
Über den Leib Christi. (BKV)
Bibliographische Angabe
Über den Leib Christi. (De carne Christi) In: Tertullians sämtliche Schriften. Aus dem Lateinischen übersetzt von Karl Adam Heinrich Kellner. Köln 1882. (Translation, Deutsch)
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Inhaltsangabe
- Über den Leib Christi. (De carne Christi)
- 1. Cap. Gegenstand der Schrift ist der menschliche Leib Christi. Dieses Dogma hängt mit anderen zusammen und wird von den Häretikern zum Teil nur deshalb geleugnet, weil ihnen die damit zusammenhängenden Dogmen nicht zusagen.
- 2. Cap. Marcions Art, sich über die Geburt und Kindheit Christi zu äussern. Indem er sie verwirft, verwirft er Dinge, die er früher selbst geglaubt hat, und die richtig sind.
- 3. Cap. Wenn es Gottes unwürdig und unmöglich gewesen wäre, Mensch zu werden, wie Marcion behauptet, so wäre es seiner noch mehr unwürdig gewesen, es zu scheinen, wenn er es nicht war. Wie sich die Menschwerdung Gottes mit seiner Unveränderlichkeit vertrage.
- 4. Cap. Fortsetzung. Über die vermeintlichen Unwürdigkeiten der menschlichen Geburt.
- 5. Cap. Leiden und Sterben ist Gottes mindestens ebenso unwürdig als geboren werden. Ein blosser Scheinleib würde Christus in die Notwendigkeit versetzt haben, beständig zu lügen.
- 6. Cap. Apelles meint, Christus habe zwar einen wirklichen Leib gehabt, aber derselbe sei nicht durch Geburt entstanden, sondern aus den Gestirnen entnommen gewesen, wie die Leiber, worin die Engel im alten Testamente den Menschen erschienen. Christus musste einen wirklichen Leib haben, weil er wahrhaft den Tod erleiden wollte.
- 7. Cap. Die Frage Christi: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder“ enthält keine Ableugnung seiner menschlichen Geburt.
- 8. Cap. Auch wenn der Leib Christi, wie die Anhänger des Apelles lehren, aus einer der himmlischen Materie entnommen wäre, so wäre er dennoch sündhaft, da die letztere ebenfalls geschaffen ist und daher sündhaft sein müsste.
- 9. Cap. Der Leib des Menschen kommt von der Erde. Ebenso war der Leib Christi und nicht aus himmlischen Stoffen gebildet.
- 10. Cap. Die Lehre der Valentinianer, der Leib Christ sei psychischer Natur gewesen, führt zu Widersprüchen.
- 11. Cap. Desgleichen, wenn sie behaupten, der Leib Christi sei psychischer Beschaffenheit gewesen, damit den Menschen ihre eigene Seele bekannt würde. Die Körperlichkeit der Seele.
- 12. Cap. Jenes war überdies nicht einmal notwendig, da die Seele von Natur aus mit Empfindungen und Selbstbewusstsein begabt ist.
- 13. Cap. Wenn die Seele Christi Eigenschaften und Wesen des Fleisches angenommen hätte und das Fleisch die der Seele, so würden sie weder Leib noch Seele mehr sein, sondern ein neues Drittes.
- 14. Cap. Christus hat nicht die Natur der Engel angenommen.
- 15. Cap. Die menschliche Natur Christi ist durch seine eigenen Aussprüche und die der hl. Schrift so klar bezeugt, dass der Irrglaube der Valentinianer sich von dem Unglauben der Heiden nicht wesentlich unterscheidet.
- 16. Cap. Obwohl der Leib Christi ein menschlicher war, so war er doch nicht mit der Sünde behaftet, und obwohl er nicht durch Zeugung entstanden war, doch ein wirklicher.
- 17. Cap. Christus musste aus einer jungfräulichen Mutter seinen Leib annehmen, wie auch schon Isaias vorhergesagt hat.
- 18. Cap. Dass Christus ohne Beteiligung eines menschlichen Vaters geboren wurde, war durch seine Gottessohnschaft gefordert. Wenn ihm also die hl. Schrift eine wirkliche Geburt beilegt, so muss sich dies auf seine Geburt aus der Jungfrau beziehen.
- 19. Cap. Dass Christus einen pneumatischen Leib gehabt, wie die Häretiker meinen, folgt mit nichten aus Joh. 1, 13.
- 20. Cap. Andere Schriftstellen sprechen die wirkliche Geburt Christi aus der Jungfrau klar aus.
- 21. Cap. Dass Christus bloss durch Maria hindurchgegangen sei und nichts von ihr empfangen habe, verträgt sich weder mit der Natur der Sache noch mit der Ausdrucksweise der hl. Schrift.
- 22. Cap. Christus ist nach der Lehre der hl. Schrift Samen Abrahams und Samen Davids, also von derselben Leibesbeschaffenheit wie sie.
- 23. Cap. Die Geburt aus der Jungfrau sollte ihm gerade als Erkennungszeichen dienen. Wie die Jungfrauschaft Mariens bei der Geburt zu verstehen sei.
- 24. Cap. Da die Worte der Schrift in betreff der wirklchen Geburt Christi zu klar sind, so greifen die Häretiker in ihrer Verlegenheit sonst zu allerlei nichtigen Ausflüchten.
- 25. Cap. Schluss. Der gelieferte Nachweis ist die Grundlage für die richtige Lehre von der Auferstehung.