Traktat LXVIII. Von dem Auszug. XV.¹

Erkennet, ihr Gesetzeskundigen, daß die Juden ein gesetzmäßiges Pascha nicht feiern können, nachdem Gott selbst es ausspricht. Eine Räuberhöhle nennt er die Synagoge,² einen Stuhl des Verderbens³ ihren Lehrstuhl, eine hündische Schlachtung ihr Opfern, ⁴ einen Abscheu ihr Fasten,⁵ eine Vipernbrut ihr Volk.⁶ Was sie nach alldem sich noch herausnehmen: ich kann es nicht beurteilen: sie, Menschen, die ihr Heil auf den Tod eines Schlachtviehes setzen, während doch Gott nach ihrem S. 326 Auszug aus Ägypten, wo sie jenes Pascha hielten, das ein Bild war, zu ihnen sprach: „Ich bin satt an den Brandopfern der Widder und an dem Fette der Lämmer: wer hat das von euren Händen gefordert?"⁷ Jedenfalls, Brüder, nahm er ihnen ohne Zaudern das Pascha, wenn er das verwarf, um dessentwillen von ihnen Pascha gefeiert wird. Doch, wird man sagen, sie pflegen das Bild. Nein, nicht einmal das: falsch pflegt ein Bild, wer seine Wahrheit nicht liebt. Freilich eines gibt es, was sie in erschöpfender Weise tun: siebringen allenthalben, wie reißende Wölfe, unschuldige Lämmer um.