2.
Wenn es demnach am Platz zu sein scheint, wollen wir vergleichen, was für ein Unterschied zwischen einer Jungfrau und einer verheirateten Frau besteht. „Die verheiratete Frau sinnt darüber, wie sie ihrem Mann gefallen könne; die Jungfrau, wie sie Gott gefallen könne."1 Die erstere schmückt sich mit äußerlichen Schmuckgegenständen, die letztere verfügt über reicheren Schmuck, weil sie fremden Schmuck nicht kennt. Die erstere duftet von verschiedenen Salben und Wohlgerüchen, die letztere strömt, liebreicher als jede Wiesenflur, in freudiger Ehrung der einzigen Blume, die sie ihr eigen nennt, den Duft des Himmels selbst aus. Die erstere erlebt Freude an Kindern; aber die letztere bangt nicht vor der Kinderlosigkeit. Die erstere labt sich an deren frühlingsfrischen Liebkosungen und schaut beglückt täglich deren allmähliches Heranreifen; die letztere braucht in ihrem Verzicht und ihrer Abneigung nicht die Last der neun Monate zu tragen, braucht nicht wegen der Unsicherheit der Niederkunft, nicht für das Leben von Mutter und Kind zu seufzen, braucht sich mit keiner der bangen Sorgen zu quälen, wie sie jeden Augenblick herantreten.
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Ebd. 7,34. ↩