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Werke Tertullian (160-220) Scorpiace

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Scorpiace

Chapter VIII.

We keep therefore the one position, and, in respect of this question only, summon to an encounter, whether martyrdoms have been commanded by God, that you may believe that they have been commanded by reason, if you know that they have been commanded by Him, because God will not command ought without reason. Since the death of His own saints is precious is His sight, as David sings, 1 it is not, I think, that one which falls to the lot of men generally, and is a debt due by all (rather is that one even disgraceful on account of the trespass, and the desert of condemnation to which it is to be traced), but that other which is met in this very work--in bearing witness for religion, and maintaining the fight of confession in behalf of righteousness and the sacrament. As saith Esaias, "See how the righteous man perisheth, and no one layeth it to heart; and righteous men are taken away, and no one considereth it: for from before the face of unrighteousness the righteous man perisheth, and he shall have honour at his burial." 2 Here, too, you have both an announcement of martyrdoms, and of the recompense they bring. From the beginning, indeed, righteousness suffers violence. Forthwith, as soon as God has begun to be worshipped, religion has got ill-will for her portion. He who had pleased God is slain, and that by his brother. Beginning with kindred blood, in order that it might the more easily go in quest of that of strangers, ungodliness made the object of its pursuit, finally, that not only of righteous persons, but even of prophets also. David is persecuted; Elias put to flight; Jeremias stoned; Esaias cut asunder; Zacharias butchered between the altar and the temple, imparting to the hard stones lasting marks of his blood. 3 That person himself, at the close of the law and the prophets, and called not a prophet, but a messenger, is, suffering an ignominious death, beheaded to reward a dancing-girl. And certainly they who were wont to be led by the Spirit of God used to be guided by Himself to martyrdoms; so that they had even already to endure what they had also proclaimed as requiring to be borne. Wherefore the brotherhood of the three also, when the dedication of the royal image was the occasion of the citizens being pressed to offer worship, knew well what faith, which alone in them had not been taken captive, required,--namely, that they must resist idolatry to the death. 4 For they remembered also the words of Jeremias writing to those over whom that captivity was impending: "And now ye shall see borne upon (men's) shoulders the gods of the Babylonians, of gold and silver and wood, causing fear to the Gentiles. Beware, therefore, that ye also do not be altogether like the foreigners, and be seized with fear while ye behold crowds worshipping those gods before and behind, but say in your mind, Our duty is to worship Thee, O Lord." 5 Therefore, having got confidence from God, they said, when with strength of mind they set at defiance the king's threats against the disobedient: "There is no necessity for our making answer to this command of yours. For our God whom we worship is able to deliver us from the furnace of fire and from your hands; and then it will be made plain to you that we shall neither serve your idol, nor worship your golden image which you have set up." 6 O martyrdom even without suffering perfect! Enough did they suffer! enough were they burned, whom on this account God shielded, that it might not seem that they had given a false representation of His power. For forthwith, certainly, would the lions, with their pent-up and wonted savageness, have devoured Daniel also, a worshipper of none but God, and therefore accused and demanded by the Chaldeans, if it had been right that the worthy anticipation of Darius concerning God should have proved delusive. For the rest, every preacher of God, and every worshipper also, such as, having been summoned to the service of idolatry, had refused compliance, ought to have suffered, agreeably to the tenor of that argument too, by which the truth ought to have been recommended both to those who were then living and to those following in succession,--(namely), that the suffering of its defenders themselves bespeak trust for it, because nobody would have been willing to be slain but one possessing the truth. Such commands as well as instances, remounting to earliest times, show that believers are under obligation to suffer martyrdom.


  1. Ps. cxvi. 15. ↩

  2. Isa. lvii. 1. ↩

  3. Matt. xiv. 3. ↩

  4. Dan. iii. 12. ↩

  5. Baruch vi. 3. ↩

  6. Dan. iii. 16. ↩

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Arznei gegen Skorpionstich (BKV)

8. Kap. Es war von Anfang an stets so, daß die Wahrheit gehaßt und verfolgt würde und folglich die Vertreter derselben zu leiden hatten. Beispiele dafür aus dem Alten Testament.

Wir halten also immer an dieser einen Position fest und fordern von ihr allein aus zum Kampfe auf: ob die Martyrien von Gott vorgeschrieben sind, damit man, wenn man erkannt hat, daß sie anbefohlen sind, auch glaube, daß sie mit gutem Grunde anbefohlen sind, da Gott ohne solchen nichts anbefohlen hat. „Kostbar ist vor ihm der Tod seiner Frommen“, wie David singt1; aber, sollt ich denn doch denken, nicht der Tod in der gewöhnlichen Form, als allen gemeinsamer Tribut - ist derselbe doch sogar schmachvoll als Strafsentenz für die Übertretung und als verdiente Verurteilung - sondern jener Tod, dem man sich in Gott selbst unterzieht wegen des Zeugnisses für die Religion, im Kampf für das Bekenntnis und um der Gerechtigkeit und der Heilsgeheimnisse S. 205willen. Wie Isaias sagt: „Seht, der Gerechte kommt um und niemand nimmt es zu Herzen; die gerechten Männer gehen dahin und niemand achtet darauf; von der Ungerechtigkeit nämlich kommt der Gerechte um“2 und „sein Begräbnis wird seine Ehre sein.“ Da hast du das Lob und die Belohnung des Martyriums!

Von Anbeginn an leidet die Gerechtigkeit Gewalt. Sobald die Verehrung Gottes ihren Anfang nahm, wurde die Religion Gegenstand des Mißfallens. Wer Gott wohlgefällig war, wurde erschlagen, und zwar von seinem eigenen Bruder. Damit die Gottlosigkeit um so eifriger nach fremdem Blute trachte, fing sie mit ihrem eigenen an. So hat sie späterhin nicht bloß nach dem Blute der Frommen, sondern auch nach dem der Propheten gelechzet. David wird umhergehetzt, Elias verjagt, Jeremias gesteinigt, Isaias zersägt, Zacharias zwischen Tempel und Altar umgebracht und läßt unvergängliche Blutflecken auf den Steinen zurück. Selbst der, welcher den Schluß des Gesetzes und des Prophetentums bildete, der nicht Prophet, sondern Engel genannt wurde, mußte eines scheußlichen Todes sterben, gleichsam zum Salär für ein Harfenmädchen3.

Auch diejenigen, welche sich vom Geiste Gottes treiben ließen, wurden von ihm zum Martyrium geführt, indem sie das, was sie gepredigt hatten, auch duldeten. Als die Einweihung des Bildes des Königs der Volksmasse durch die geforderte Ehrenbezeugung4 Bedrängnis verursachte, wußten jene drei Brüder recht gut, was der Glaube fordere, welcher allein bei ihnen nicht gefangen war, nämlich, daß man sterben müsse im Kampf gegen die Idololatrie. Sie vergaßen nicht, daß Jeremias denen, welchen die Gefangenschaft bevorstand, geschrieben hatte: „Nun werdet ihr die goldenen und silbernen S. 206Götter der Babylonier sehen, wie sie auf den Schultern der Menschen getragen werden und den Heiden Furcht einjagen. Hütet euch also, damit ihr nicht auch werdet wie die fremden Volksstämme und von Furcht befallen werdet, wenn ihr die Scharen sehet, die vor und hinter ihnen anbetend niederknien, sondern damit ihr in eurem Herzen sagt: Dich müssen wir anbeten, o Herr“5. In festem Vertrauen auf Gott also und mit Seelenstärke wiesen sie die bedingten Drohungen des Königs ab und sagten: „Wir haben nicht nötig, diesem deinem Befehl zu entsprechen; denn unser Gott, den wir verehren, ist mächtig genug, uns aus dem Feuerofen und aus deinen Händen zu retten, und dann wird es dir offenbar werden, daß wir weder deinem Idol dienen, noch dein goldenes Bild, welches du aufgestellt hast, anbeten“6. Ein herrliches Martyrium, welches auch ohne wirkliches Leiden ein vollendetes war! Sie haben genug ausgestanden, genug vom Feuer gelitten, und deshalb hat sie Gott mit seinem Schutz bedeckt, damit es nicht scheine, als hätten sie in Betreff seiner Macht etwas Falsches behauptet. So hätte auch Daniel, der keinen außer Gott anrief, der deswegen von den Chaldäern angezeigt und dessen Tod gefordert wurde, sofort bei der gewöhnlichen Wildheit der eingesperrten Löwen ihr Fraß werden müssen, wenn die würdige Vorstellung des Darius in Betreff Gottes hätte getäuscht werden dürfen.

Im übrigen aber mußte jeder Verkündiger und Verehrer Gottes leiden, wenn er, zur Verehrung der Götzen aufgefordert, den Gehorsam verweigerte; schon aus dem Grunde, weil die Wahrheit sowohl den Zeitgenossen damals, als späterhin den Nachkommen empfohlen und ans Herz gelegt werden mußte. Das Leiden ihrer Verteidiger selbst mußte für sie Bürgschaft leisten; denn niemand würde den Tod haben erleiden wollen, als wer im Besitz der Wahrheit war7. Das sind die Vorschriften S. 207und Beispiele aus der Vorzeit, welche zeigen, daß der Glaube zum Martyrium verpflichtet.


  1. Ps. 115, 15. ↩

  2. Is. 57, 1. ↩

  3. Statt „puellae psalticae“ setzen Gelenius und die Wiener Ausgabe „puellae salticae“ = Tänzerin. Vgl. Matth. 14, 6. ff. ↩

  4. Die Handschriften lesen „turbam urgeret officio“. Unter „officio“ verstehe ich die Aufforderung des Herolds Dan. 3, 4 ff. Die Wiener Ausgabe will lesen: „turbam urgeret officii“, wofür ich keinen Grund finden kann. ↩

  5. Baruch 6, 3-5. ↩

  6. Dan. 3, 16 ff. ↩

  7. Der Argobardinus, dem die Wiener Ausgabe folgt, liest quia nemo voluisset frustra occidi, nisi compos veritatis. Wenn man „frustra“ festhält, wird man mit Oehler lesen müssen: nec nisi compos veritatis, und es wäre zu übersetzen: da niemand zwecklos den Tod hätte erleiden wollen, und nur der, der in den Besitz der wahrheit gelangt war. ↩

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