13.
Eine werthvolle Erläuterungsschrift ist immer noch F. Tuch‘s Programm: Antoninus Martyr, seine Zeit und seine S. XVII Pilgerfahrt nach dem Morgenlande Leipz. 1864. 4. SS. 39, welehes zu vielen Capiteln des Buches einen gründlichen Commentar liefert. Manche Zweifel und Anstösse, die er noch fand, lösen sich durch den nunmehrigen besseren Text.
Von Uebersetzungen sind mir nur zwei englische bekannt geworden, die eine von B. Harris Cowper in dem von ihm herausgegebenen Journal of Sacred Literature. London vol. VIII. 1866. 8. S. 404—22. Sie folgt Tobler's erster Ausgabe und lasst bei aller Anspruchslosigkeit einiges zu verbessern übrig.
Die andere bildet eine Veröffentlichung der Palestine Pilgrims Text Society („Text" meint hier „Uebersetzung") und ist deshalb wenig zugänglich. Sie hat den Titel: Of the holy places visited by Antoninus Martyr (Circ. 530 a. d. [sic!]) Translated by Aubrey Stewart M. A. late fellow of Trinity College Cambridge and annotated by Col. Sir C. W. Wilson, R. E. London: 1 Adamstreet, Adelphi, 1887 pp. VIII. III. 44. 8vo. Der Uebersetzer, der ebenfalls Toblers erste Ausgabe gebraucht, liefert Proben, wie nihil licentes (nichts feilbietend): they had no permission to do it, und Gedankenlosigkeiten wie 4, 11 parens mother, 6, 3 solium bench, 7, 19 confectiones food u. dgl. Die Anmerkungen Wilson's erläutern das topographische Detail sorgfältig, aber nicht immer sehr kritisch; der Verfasser sucht z. B. die Sophienkirche auf dem Haram.
Durch die Ueberschrift, durch die sich der Schreiber ausdrücklich von Antoninus als dem Haupte der Reisegesellschaft unterscheidet, wird festgestellt, dass nicht, wie man bisher meist geglaubt hat (nur Wenige, wie Cowper a. a. 0. 404 und J. C. M. Laurent Serapeum 1867, S. 299 sahen das Richtige), Antoninus selbst der Verfasser ist. Auch das *aegrotus remansi per multum tempus<(i> und was folgt, c. 46 passt nicht in den Mund der Hauptperson einer Gesellschaft und die Art, wie der Schreiber seines Collega, eines verheiratheten Laien, gedenkt und wie er für seinen Gönner, einen patricius, eine Merkwürdigkeit mitbringt, lässt durchfühlen, dass er wohl nicht Kleriker war, sondern den bürgerlichen Kreisen von Placentia angehörte.