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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Confessiones

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Bekenntnisse

18. Christus der einzige Weg zum Heile.

Ich suchte nach dem Wege, um die Stärke zu erlangen, die zu deinem Genusse befähige; aber ich fand sie nicht, bis ich umfaßte „den Mittler zwischen Gott und Menschen, den Menschen Jesus Christus“1, „der da ist über alles Gott hochgelobt in Ewigkeit“2, der uns zuruft und spricht: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“3, und der die Speise, die zu genießen ich noch zu schwach war, in Fleischeshülle verbarg, da ja „das Wort Fleisch geworden ist“4, auf daß deine Weisheit, durch die du alles geschaffen hast, stärkende Milch für unsere Kindheit werde. Denn noch war ich nicht demütig genug, meinen Jesus, den demütigen Gott, festzuhalten, und wußte noch nicht, was seine Erniedrigung uns lehren sollte. Dein Wort nämlich, die ewige Wahrheit, erhaben über die höheren Teile deiner Schöpfung5, hebt zu sich selbst empor, die sich ihm unterwerfen; in den niederen Teilen6 aber hat es sich ein demütiges Haus aus unserem Staube gebaut, um dadurch uns, die wir ihm untertan werden sollen, von unserer Selbstüberhebung herabzudrücken und zu sich hinüberzuziehen, unsere Hoffart heilend und unsere Liebe nährend. Wir sollen in unserem Selbstvertrauen nicht zu weit gehen, sondern uns lieber vor ihm verdemütigen, wenn wir vor S. 153 unseren Füßen die Gottheit sehen, schwach geworden durch die Annahme unseres Fleisches, und vor ihr uns matt niederwerfen, damit sie aufstehe und uns aufrichte.


  1. 1 Tim. 2,5. ↩

  2. Röm. 9,5. ↩

  3. Joh. 14,6. ↩

  4. Ps. 1,14. ↩

  5. die Engel. ↩

  6. dem Menschen. ↩

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Confessiones (CSEL)

Caput 18

Et quaerebam viam conparandi roboris, quod esset idoneum ad fruendum te, nec inveniebam, donec amplecterer mediatorem dei et hominum, hominem Christum Iesum, qui est super omnia deus benedictus in saecula, vocantem et dicentem: ego sum via veritatis et vita, et cibum, cui capiendo invalidus eram, miscentem carni: quoniam verbum caro factum est, ut infantiae nostrae lactesceret sapientia tua, per quam creasti omnia. non enim tenebam deum meum Iesum humilis humilem, nec cuius rei magistra esset eius infirmitas noveram. verbum enim tuum, aeterna veritas, superioribus creaturae tuae partibus supereminens, subditos erigit ad se ipsam, in inferioribus autem aedificavit sibi humilem domum de limo nostro, per quam subdendos deprimeret a se ipsis et ad se traiceret, sanans tumorem et nutriens amorem, ne fiducia sui progrederentur longius, sed potius infirmarentur, videntes ante pedes suos infirmam divinitatem ex participatione tunicae pelliciae nostrae, et lassi prosternerentur in eam, illa autem surgens levaret eos.

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