Edition
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Confessiones (CSEL)
Caput 7
Quid retribuam domino, quod recolit haec memoria mea et anima mea non metuit inde? diligam te, domine, et gratias agam et confitear nomini tuo, quoniam tanta dimisisti mihi mala et nefaria opera mea. gratiae tuae deputo et misericordiae tuae, quod peccata mea tamquam glaciem solvisti. gratiae tuae deputo et quaecumque non feci mala: quid enim non facere potui, qui etiam gratuitum facinus amavi? et omnia mihi dimissa esse fateor, et quae mea sponte feci mala et quae te duce non feci. Quis est hominum, qui suam cogitans infirmitatem audet viribus suis tribuere castitatem atque innocentiam suam, ut minus amet te, quasi minus ei necessaria fuerit misericordia tua, qua donas peccata conversis ad te? qui enim vocatus a te secutus est vocem tuam, et vitavit ea, quae me de me ipso recordantem et fatentem legit, non me derideat ab eo medico aegrum sanari, a quo sibi praestitum est, ut non aegrotaret, vel potius ut minus aegrotaret, et ideo te tantundem, immo vero amplius diligat, quia per quem me videt tantis peccatorum meorum languoribus exui, per eum se videt tantis peccatorum languoribus non inplicari.
Übersetzung
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Bekenntnisse
7. Augustinus dankt Gott, daß er ihm die begangenen Sünden verziehen und vor vielen anderen ihn bewahrt habe.
„Wie soll ich dem Herrn vergelten“1, daß mein Gedächtnis diese Dinge sich in die Erinnerung zurückruft, ohne daß meine Seele daran Schaden leidet? Ich will dich lieben, o Herr, dir Dank sagen und deinen Namen preisen, da du mir meine Sünden und Missetaten sonder Zahl nachgelassen hast. Deiner Gnade rechne ich es zu und deiner Erbarmung, daß du meine Sünden wie Eis gelöst hast; deiner Gnade rechne ich es ebenso zu, wenn ich nicht noch mehr Böses tat. Denn was konnte ich nicht alles tun, da ich die Sünde liebte, auch wenn sie mir nichts gewährte? Doch alles, ich bekenne es, hast du mir nachgelassen, sowohl die Sünden, die ich aus eigenem Triebe begangen, als auch die, die ich dank deiner Führung unterließ. Welcher Mensch, der seiner Schwachheit eingedenk ist, dürfte es wagen, seine Keuschheit und Unschuld der eigenen Kraft zuzuschreiben, um dich so weniger zu lieben, gleich als ob er weniger deiner Erbarmung bedürfte, in der du denen, die den Weg zu dir zurückfinden, ihre Sünden nachläßt? Wer, von dir gerufen und deiner Stimme folgend, gemieden hat, was ich in diesem Buche von mir selbst erzähle und bekenne, der möge nicht meiner spotten, daß ich in meiner Krankheit bei dem Heilung fand, dem er es danken muß, wenn er überhaupt nicht oder wenigstens nicht so schwer krank wurde. Und deshalb möge er dich ebensosehr, ja noch mehr lieben; sieht er doch, daß eben der, der mich von dem schweren Siechtum meiner Sünden gerettet, ihn bewahrt hat, in so schwere Sündenschuld zu fallen.
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Ps. 115,12. ↩