29. In Gott ruht Augustinus' ganze Hoffnung.
Meine ganze Hoffnung beruht allein auf deinem übergroßen Erbarmen. Gib, was du befiehlst, und befiehl, was du willst. Du gebietest uns Enthaltsamkeit, „und da ich wußte“, sagt die Schrift, „daß niemand enthaltsam sein kann, wenn nicht Gott es verleiht, so war auch das selbst Weisheit, zu wissen, von wem dieses Geschenk komme“1. Denn durch die Enthaltsamkeit sammeln wir uns; sie verweist uns auf die Einheit, von der weg wir in die Vielheit zerflossen sind. Denn zu wenig liebt dich, wer außer dir noch etwas liebt, was er nicht deinetwegen liebt. O Liebe, die du stets brennst und nie erlischst, o Gott, meine Liebe, entflamme mich! Du gebietest uns Enthaltsamkeit: gib, was du befiehlst, und befiehl, was du willst.
-
Weish. 8,21. ↩