3. Alles ist durch Gottes Gnade.
Deine Worte aber bei dem Anfange der Schöpfung: „Es werde Licht, und es ward Licht“1 verstehe ich wohl mit Recht von der geistigen Schöpfung, die bereits irgendein Leben war, das du erleuchten konntest. Wie dieses es jedoch nicht im voraus um dich verdient hatte, ein solches Leben zu werden, daß es von dir erleuchtet werden konnte, so verdiente es auch nicht um dich, als es bereits war, von dir erleuchtet zu werden. Denn ihre Gestaltlosigkeit hätte dir nicht gefallen, wenn sie nicht Licht geworden wäre, ein Licht nicht aus eigener Kraft, sondern dadurch, daß es das Licht anschaute und sich ihm innigst verband. Daher verdankt diese Gestaltlosigkeit ihr Leben an sich wie ihr seliges Leben nur S. 339 deiner Gnade, weil sie sich durch eine Umwandlung zum Bessern zu dem hingewandt hat, was weder besser noch schlechter werden kann. Und das bist du allein, der du allein das Sein schlechthin bist, du, bei dem Sein und seliges Sein dasselbe ist, weil du deine Glückseligkeit bist.
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Gen. 1,13. ↩