15. An die Stelle der entlassenen Konkubine tritt eine andere.
Inzwischen verdoppelten sich meine Sünden, und da diejenige - gewissermaßen als Hindernis meiner Vermählung - von meiner Seite gerissen war, mit der ich das Lager zu teilen pflegte, ward mein Herz, weil es an ihr hing, heftig verwundet und blutete. Jene war nach Afrika zurückgekehrt und hatte dir gelobt, keinem Manne mehr angehören zu wollen; der Sohn, den ich von ihr hatte, blieb bei mir zurück. Aber ich Elender vermochte nicht einmal das Beispiel dieses Weibes nachzuahmen; da ich erst nach zwei Jahren die erhalten sollte, um die ich warb, wollte ich nichts von Aufschub wissen, kein Liebhaber der Ehe, sondern ein Sklave der Wollust. Daher verschaffte ich mir eine andere, aber nicht als Gattin, damit die Krankheit meiner Seele ungeschwächt oder gar noch verstärkt unter dem Sklavenjoch einer eingewurzelten Gewohnheit ins Reich der Ehe gleichsam erhalten und hinübergeführt werde. Die Wunde, welche mir durch die Trennung von der ersten geschlagen worden war, heilte auch nicht, sondern ging nach dem Brande und wütenden Schmerz in Fäulnis über; sie schmerzte weniger, aber umso hoffnungsloser.