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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXII. (Nr. 36.) An Casulanus

24.

Unser Gegner behauptet nun, das Alte sei in der Weise abgeschafft worden, daß in Christus der Altar an die Stelle der Ara, das Fasten an die Stelle des S. 128 Opfermessers, das Gebet an die Stelle des Feuers, das Brot an die Stelle der Opfertiere, der Kelch an die Stelle des Blutes getreten sei; weiß er aber wirklich nicht, daß in den Büchern des Gesetzes und der Propheten der Ausdruck „Altar“ öfters vorkommt und schon früher in der von Moses aufgestellten Bundeslade1 dem Herrn ein Altar errichtet worden ist, wie umgekehrt der Ausdruck „Ara“ auch in den Schriften der Apostel vorkommt, wo erwähnt ist, daß die Märtyrer unter der „Ara“ Gottes rufen2? Er sagt, daß das Fasten an die Stelle des Schwertes getreten ist, und gedenkt nicht jenes zweischneidigen Schwertes3, mit dem die Diener des Evangeliums durch beide Testamente bewaffnet sind. Er sagt, das Gebet sei an die Stelle des Feuers getreten, als ob man nicht auch damals im Tempel gebetet und als ob nicht Christus Feuer auf die Erde gesendet hätte4. Er sagt, das Brot sei an die Stelle der Opfertiere getreten, als ob er nicht wüßte, daß man auch damals die Schaubrote auf den Tisch des Herrn zu legen pflegte5 und er selbst jetzt einen Teil vom Leibe des unbefleckten Lammes genießt (Also wiederum ein Opfertier !). Er sagt, der Kelch sei an die Stelle des Blutes getreten, und bedenkt dabei nicht, daß er auch jetzt im Kelche Blut empfängt. Hätte er da nicht viel passender und richtiger gesagt, das Alte sei in der Weise vergangen und in Christo erneuert worden, daß ein Altar an die Stelle des Altares, ein Schwert an die Stelle des Schwertes, Feuer an die Stelle des Feuers, Brot an die Stelle des Brotes, ein Opfertier an die Stelle des Opfertieres, Blut an die Stelle des Blutes getreten sei? Zeigen uns doch all diese Beispiele, daß die alten S. 129 fleischlichen Einrichtungen neuen geistigen Dingen gewichen sind. Man muß also die Sache so auffassen, daß der fleischliche Sabbat dem geistigen Sabbat gewichen ist, hat man nun an jenem wöchentlich wiederkehrenden Sabbate zu Mittag gegessen oder gefastet. Da man an diesem geistigen Sabbate nach der ewigen und wahren Ruhe Verlangen trägt, so hält man an ihm jene auch nur zeitweise Enthaltung von Arbeiten bereits für abergläubisch.


  1. Exod. 40, 24. ↩

  2. Offenb. 6, 9 - 10. Die Vulgata hat indessen an dieser Stelle den Ausdruck altare; Augustinus aber gebrauchte, wie schon bemerkt, die Itala. Ein Unterschied zwischen altare und ara besteht insofern, als die ältesten Väter öfters die vorchristlichen, zumal die heidnischen Opferstätten als arae, die christliche Opferstätte als altare bezeichneten. ↩

  3. Eph. 6, 17 und Hebr. 4, 12. ↩

  4. Luk. 12, 49. ↩

  5. Exod. 25, 30. ↩

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