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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXXI. (Nr. 53.) An Generosus

III. 6.

Indessen setzen wir unser Vertrauen weniger auf diese Beweisstücke als vielmehr auf die heiligen S. 206 Schriften, die die Verheißung enthalten, daß das Erbe Christi sich unter allen Völkern bis an die Grenzen der Erde ausdehnen werde. Deshalb schleudern diese in gottloses Schisma Verstrickten ihre Vorwürfe nur gegen die Spreu in der Ernte des Herrn, deren Beimischung man bis ans Ende ertragen muß, wo durch das Jüngste Gericht die ganze Tenne gesäubert wird. Deshalb beziehen sich offenbar diese Vorwürfe, seien sie nun begründet oder unbegründet, nicht auf den Weizen des Herrn, der auf dem ganzen Acker des Herrn, d. h. auf dieser Welt, bis ans Ende der Zeiten wachsen muß; denn so spricht der Herr im Evangelium, nicht ein verstellter Engel wie bei jenem Irrlehrer1. Weil diese unseligen Donatisten den schuldlosen Christen viele nichtige und unwahre Verbrechen andichten, den guten Christen, die auf dem ganzen Erdkreise mit den schlechten Christen wie mit Spreu oder Unkraut vermengt leben, so hat es ihnen Gott verdientermaßen geschickt, daß sie an den Maximianisten zu Karthago auch ihre Schismatiker bekamen und diese auf ihrem allgemeinen Konzil verurteilen mußten, weil sie den Primianus verurteilt, in der Lostrennung von ihm getauft und nach seinem Ableben sogar wiedergetauft hatten. Desungeachtet aber nahmen sie nach längerer Zeit einige unter dem Zwange des Optatus, des Anhängers Gildos2, wieder in ihrer bischöflichen Würde auf samt allen, die sie während der Zeit ihres Bannes und ihrer Lostrennung getauft hatten, nämlich den Felicianus von Musti und den Prätextatus von Assuri. Wenn sie nun von diesen, die ihr eigener Mund als Frevler und Gottesräuber verurteilt hat und die sie mit jenen ersten Schismatikern verglichen haben, die von der Erde verschlungen wurden, nicht verunreinigt werden, sondern mit ihnen Kirchengemeinschaft pflegen, nachdem sie sie wieder zu Ehren angenommen haben, dann mögen sie endlich aufwachen, dann mögen sie bedenken, welche Blindheit, welcher Aberwitz es sei, zu behaupten, der Erdkreis sei durch Verbrechen von S. 207 Afrikanern befleckt, obwohl niemand von diesen Verbrechen weiß, und das Erbteil Christi, das der Verheißung gemäß unter allen Völkern sich findet, sei durch die Sünden der Afrikaner, weil sie die Kirchengemeinschaft mit ihnen aufrechterhielten, zugrunde gegangen. Sie aber lehnen es ab, sich als befleckt und besudelt zu betrachten, obwohl sie doch mit jenen Kirchengemeinschaft halten, deren Verbrechen sie erkannt und verurteilt hatten.


  1. Gemeint ist der donatistische Priester von Konstantina, der eine Engelserscheinung vorgetäuscht hatte. ↩

  2. Siehe Seite 171 Anmkg. 3. ↩

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