• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXXIII. (Nr. 55.) Antwort auf die Fragen des Januarius. Zweites Buch.

7.

Einige aber haben diese Dinge in ein festes Zahlensystem gebracht, so daß sie nicht nur wissen, warum der Mond ab- und zunimmt, sondern auch lange vorher bestimmen, wann dies geschieht; sie haben hierfür für bestimmte Zeiträume eine feste Regel aufgestellt und sie schriftlich niedergelegt, so daß auch diejenigen, die diese Schriften lesen und verstehen, den Mondwechsel vorherbestimmen und sich hierbei nicht täuschen; von ihnen sagt die Heilige Schrift: „Ihnen ist nicht zu verzeihen, da sie zwar imstande sind, den Weltenbau zu erkennen, aber nicht ebenso leicht dessen Herrn gefunden haben“1, den sie durch demütiges Gebet hätten finden können. Diese also haben aus den Spitzen der Mondsichel, die sowohl beim wachsenden als beim abnehmenden Mond S. 224 von der Sonne abgekehrt sind2, den Schluß gezogen: Entweder erhält der Mond sein Licht von der Sonne und wird auf der der Erde zugewandten Seite um so mehr von ihren Strahlen erleuchtet, je mehr er sich von ihr entfernt; je mehr er aber nach der Mitte des Monats sich ihr im anderen Halbkreise seines Laufes nähert, um so mehr wird er auf seiner oberen Seite beleuchtet, kann also darum auf der anderen, der Erde zugewandten Seite kein Licht empfangen und scheint deshalb abzunehmen. Oder: wenn der Mond sein eigenes Licht hat, so hat er es nur auf der einen Halbkugel und zeigt bei seiner Entfernung von der Sonne diese allmählich der Erde bis zum Eintritt des Vollmondes; so zeigt er also eine Zunahme nicht im Sinne eines wirklichen Wachstums, sondern nur insofern, als bereits Vorhandenes zum Vorschein kommt; dann verbirgt er wieder allmählich seine Lichtseite und scheint so abzunehmen. Welche dieser beiden Annahmen nun auch richtig sein mag, so viel ist sicherlich gewiß und jedem Beobachter leicht erkennbar, daß der Mond nur dann zunimmt, wenn er sich von der Sonne entfernt, und nur dann abnimmt, wenn er sich auf der anderen Seite ihr nähert.


  1. Weish. 13, 9. ↩

  2. Der wachsende Mond, der am Abend erscheint, kehrt die Spitzen der Sichel von der untergehenden, der abnehmende Mond, der gegen Morgen erscheint, kehrt sie von der aufgehenden Sonne ab. ↩

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (410.22 kB)
  • epubEPUB (386.96 kB)
  • pdfPDF (1.41 MB)
  • rtfRTF (1.18 MB)
Übersetzungen dieses Werks
Ausgewählte Briefe (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Vorrede

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung