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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXXIII. (Nr. 55.) Antwort auf die Fragen des Januarius. Zweites Buch.

17.

Denn was, wie oben bemerkt, das Ziel unserer Wanderung im Glauben und in der Hoffnung ist und wohin durch die Liebe zu gelangen wir uns nach Kräften bestreben, das ist eine heilige und immer dauernde Ruhe von jeder Mühe und Last. Zu ihr führt der Übergang von diesem Leben, und diesen hat uns unser Herr Jesus Christus durch sein Leiden zeigen und heiligen wollen. Diese Ruhe besteht aber nicht in tatenlosem Müßiggang, sondern in einem unaussprechlichen Frieden voll wonniger Tätigkeit. So ruht man in der Vollendung von den Werken dieses Lebens aus und freut sich zugleich über die Tätigkeit im anderen Leben. Weil sich aber diese Tätigkeit im Lobe Gottes vollzieht, ohne Anstrengung der Glieder, ohne Angst und Sorge, so findet keine Aufeinanderfolge von Ruhe und Arbeit statt, und die Tätigkeit beginnt nicht, da die Ruhe aufhört. Es findet keine Rückkehr statt zu Mühe und Sorge, sondern man bleibt in einer Tätigkeit, die ein Bestandteil der Ruhe ist; die Arbeit ist ohne Mühe, das Denken ohne Unruhe. Weil man also durch die Ruhe zum ursprünglichen Leben zurückkehrt, das durch den Sündenfall verloren ging, deshalb hat die Sabbatruhe vorbildliche Bedeutung. Jenes ursprüngliche Leben aber, das den heimkehrenden Pilgern, den Empfängern „des früher innegehabten Gewandes“1, wieder verliehen wird, ist durch den ersten Wochentag, den wir Sonntag nennen, vorgebildet. Wenn du darum im Schöpfungsberichte von den sieben Tagen liest, so wirst du beim siebenten Tage keinen Abend erwähnt finden, da er eine Ruhe ohne Ende bedeutet. Da der Mensch sündigte, so hatte das ursprüngliche Leben für ihn keine immerwährende Dauer; die Ruhe am Ende aber wird ewig dauern, und deshalb wird auch der achte Tag die ewige Seligkeit in sich schließen. Denn jene ewige Ruhe setzt sich am achten Tage fort und endet nicht an ihm, weil sie ja sonst nicht ewig wäre. Deshalb S. 233 wird der achte Tag sein, was der erste war, und so das ursprüngliche Leben sich nicht als vergangen, sondern als mit dem Stempel der Ewigkeit bekleidet erweisen.


  1. Luk. 15, 22. ↩

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