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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XXXIX. (Nr. 78.) An den Klerus, die Ältesten und das ganze Volk der Kirche von Hippo

5.

Im übrigen, meine Brüder, die ihr den Herrn fürchtet, gedenket des Wortes des Apostels Petrus: S. 284 „Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe, suchend, wen er verschlinge“1. Wen er nicht durch Verführungen zur Sünde verschlingen kann, dessen Ruf sucht er zu beflecken, damit er womöglich durch die Schmach vor den Menschen den Mut verliere und so in seinen Rachen stürze. Kann er aber den Ruf eines Schuldlosen nicht beflecken, so sucht er ihn dahin zu bringen, daß er über seinen Bruder schlimme Urteile fälle, um ihn auf diese Art in sein Netz zu bringen und zu verderben. Und wer wäre imstande, all seine Fallstricke und Ränke zu durchschauen und aufzuzählen? Was jedoch jene drei Punkte betrifft, die sich näher auf den gegenwärtigen Fall beziehen, so ermahnt uns Gott durch den Apostel, daß wir uns nicht durch böse Beispiele zur Sünde verleiten lassen sollen: „Ziehet nicht an einem Joche mit den Ungläubigen; denn welche Verbindung besteht zwischen der Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit oder welche Gemeinschaft zwischen dem Lichte und der Finsternis?“2 Ebenso an einer anderen Stelle: „Laßt euch nicht verführen; böse Gespräche verderben gute Sitten. Seid nüchtern und gerecht und sündiget nicht!“3 Daß ihr euch aber durch verleumderische Zungen nicht entmutigen lassen sollt, sagt Gott durch den Propheten auf folgende Weise: „Höret mich, die ihr des Rechtes kundig seid, mein Volk, in dessen Herz mein Gesetz sich befindet. Fürchtet nicht die Schmach vor den Menschen und laßt euch durch ihre üble Nachrede nicht einschüchtern noch haltet es für etwas Großes, wenn sie euch verachten. Denn wie ein Kleid werden sie im Laufe der Zeit vermodern und wie Wolle von der Motte gefressen werden; meine Gerechtigkeit aber bleibt ewig“4. Um aber nicht durch böswilligen, falschen Argwohn gegen Gottes Diener zugrunde zu gehen, erinnert euch an das Wort des Apostels: „Urteilet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt und das im Dunkeln Verborgene erhellt; er wird die Gedanken des Herzens offenbaren, und jedem wird von Gott sein Lob zuteil S. 285 werden“5, — ebenso an jene Schriftstelle, wo es heißt: „Was bekannt ist, ist für euch; was aber verborgen ist, ist für den Herrn, unseren Gott“6.


  1. 1 Petr. 5, 8. ↩

  2. 2 Kor. 6, 14. ↩

  3. 1 Kor. 15, 33 und 34. ↩

  4. Js. 51, 7 und 8. ↩

  5. 1 Kor. 4, 5. ↩

  6. Deut. 29. 29. ↩

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