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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLI. (Nr. 87.) An Emeritus

8.

Aber du antwortest vielleicht: „Die Christen dürfen auch Böse nicht verfolgen.“ Zugegeben, es soll nicht erlaubt sein! Aber ist es denn erlaubt, dies der hierfür eingesetzten Obrigkeit vorzuwerfen? Oder sollen wir etwa die Briefe des heiligen Apostels vertilgen? Oder steht etwa die vorher angeführte Stelle nicht in euren heiligen Büchern? „Aber“, wirst du sagen, „ihr solltet mit solchen nicht Kirchengemeinschaft pflegen!“ Aber wie? Habt ihr denn mit dem früheren Statthalter Flavianus, der eurer Partei angehörte, deshalb keine Kirchengemeinschaft gepflogen, weil er nach den Gesetzen die Verbrecher, die er ausfindig machte, hinrichten ließ? „Aber“, wirst du sagen, „ihr reizt die römischen Kaiser gegen uns auf!“ Ihr selbst reizt sie vielmehr gegen euch selbst, da ihr die Kirche, deren Glieder sie nach so alter Weissagung bereits sind — denn von Christus war gesagt worden: „Und es werden ihn anbeten alle Könige der Erde“1 —, durch eure Lostrennung zu zerreißen gewagt habt und euch mit Hartnäckigkeit erkühnt, die Taufe zu wiederholen. Unsere Gemeindemitglieder S. 330 erbitten sich von der rechtmäßigen Obrigkeit Schutz gegen unerlaubte und eigenmächtige Gewalttaten von eurer Seite, nicht um euch zu verfolgen, sondern um sich zu schützen vor gesetzlosen Handlungen, die auch ihr, die ihr euch solcher Dinge enthaltet, bedauert und beklagt. So hat ja auch der Apostel Paulus, schon bevor das römische Reich christlich wurde, es durchgesetzt, daß ihm gegen die zu seiner Ermordung verschworenen Juden eine Leibwache gegeben wurde. Da aber die Kaiser bei jeder Gelegenheit den verderblichen Charakter eures Schismas kennen lernen, so treffen sie gegen euch gemäß ihrer Vorsicht und Macht jene Maßregeln, die ihnen gut scheinen. Denn sie tragen nicht umsonst das Schwert, sondern sind Gottes Diener, um als Rächer die zu bestrafen, die Böses tun. Wenn endlich einige von unserer Seite hierbei nicht mit christlicher Mäßigung verfahren, so billigen wir dies gar nicht; aber wir verlassen ihretwegen nicht die katholische Kirche, wenn wir sie nicht vor der letzten Zeit, in welcher die Ausscheidung der Spreu stattfindet, zu reinigen vermögen. Auch ihr habt ja um des Optatus willen, den ihr nicht auszuschließen wagtet, die Partei des Donatus nicht verlassen.


  1. Ps. 71, 11. ↩

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