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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLV. (Nr. 105.) An die Donatisten

12.

Merket auf, wie mit so offenbarer Wahrheit Gott selbst durch „das Herz des Königs, das in seiner Hand ist“1, in jenem Gesetze, das nach eurer Behauptung gegen euch erlassen ist, gesprochen hat. Wenn ihr es aber richtig verstehen wollt, so ist es für euch erlassen worden. Beachtet, was die Worte des Kaisers sagen wollen: „Denn wenn bei denen, die in die Kirche aufgenommen werden, die Gültigkeit der Taufe deshalb in Frage gestellt wird, weil man ihre Ausspender für Sünder hält, so wird dieses in der Überlieferung begründete Sakrament so oft wiederholt werden müssen, als man den Ausspender der empfangenen Taufe als unwürdig erkennen wird; dann wird unser Glaube nicht von unserem freien Willen, auch nicht von der göttlichen Gnadengabe, sondern von den Verdiensten der Priester und der Beschaffenheit der Geistlichen abhängen.“ Mögen eure Bischöfe tausend Konzile veranstalten; nur diesen einen Einwand sollen sie widerlegen, und wir stimmen euch in allem bei, was ihr wünscht. Denn sehet, wie S. 415 verkehrt und gottlos die Behauptung ist, die ihr aufzustellen pflegt: „Wenn der Mensch gut ist, so heiligt er selbst den, den er tauft; ist er aber böse und der Täufling weiß es nicht, so heiligt ihn Gott.“ Wenn dies wahr ist, so müssen die Leute mehr wünschen, von Bösen getauft zu werden, die sie nicht kennen, als von Guten, die sie kennen, damit sie von Gott, nicht von einem Menschen Heiligung empfangen. Fort jedoch mit solchem Unsinn! Warum sagen wir also nicht die Wahrheit, warum erkennen wir nicht das Richtige, daß nämlich die Gnade immer von Gott ist wie das Sakrament selbst, vom Menschen aber nur die sichtbare Ausspendung? Wenn nun der Mensch gut ist, so ist er mit Gott verbunden und handelt mit Gott; ist er aber böse, so vollbringt Gott durch ihn das sichtbare Zeichen des Sakraments2, spendet aber selbst die unsichtbare Gnade. Mögen wir alle dieser Meinung sein, und möge keine Spaltung unter uns herrschen!


  1. Sprichw. 21, 1. ↩

  2. Operatur per illum deus visibilem sacramenti formam. ↩

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