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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Zweites Buch (Jahre 396—410).
XLVII. (Nr. 108.) An Macrobius

9.

Endlich wollt ihr die Wiederholung der Taufe durch das Ansehen des Bischofs Cyprianus rechtfertigen, der zu einer Zeit lebte, da die Kirche schon größere Verbreitung besaß, und unserer Zeit näher steht. Allein jenes Konzil1 oder jene Schriften — wenn sie überhaupt ihm zugehören und nicht, wie einige behaupten, nur unter seinem Namen geschrieben und erdichtet sind — zeigen durch ihren Inhalt, wie sehr er die Einheit S. 433 geliebt und, um das Band der Einheit nicht zu zerreißen, mit den aufrichtigsten Ermahnungen jenen Rat erteilt hat, die im Schoße der Einheit zu ertragen waren, auch wenn er selbst gegenteiliger Ansicht war. Er faßte hierbei vorzüglich ins Auge, daß bei Bewahrung der brüderlichen Eintracht, wenn auch der eine oder andere eine von der Wahrheit abweichende Meinung hegt und er als Mensch einem Irrtum verfallen ist, „die Liebe der Sünden Menge zudecke“2.An dieser Eintracht hielt er so fest und war ihr so zugetan, daß, wenn er auch über das Sakrament der Taufe eine unrichtige Ansicht hatte, auch dies ihm Gott noch offenbarte, wie der Apostel von den Brüdern sagt, die in der Liebe wandeln: „Wie viele nun vollkommen sind, laßt uns so gesinnt sein; und wenn ihr etwa anders gesinnt seid, so wird Gott euch auch dies noch offenbaren. Laßt uns jedoch in dem wandeln, wozu wir gelangt sind“3.Dazu kommt, daß er, wenn an ihm noch etwas zu läutern war, als eine fruchtbringende Rebe durch die ruhmvolle Sichel des Märtyrertodes gereinigt worden ist; nicht schon dadurch, daß er um des Namens Christi willen getötet worden ist, sondern dadurch, daß er im Schoße der Einheit um des Namens Christi willen getötet worden ist. Denn er schreibt selbst und stellt ganz zuversichtlich die Behauptung auf4, daß diejenigen, die sich außerhalb der Einheit befinden, auch wenn sie für seinen Namen starben, zwar getötet, aber nicht gekrönt werden können. Von so großer Wichtigkeit ist also die Bewahrung oder Verletzung der Liebe zur Einheit für die Frage, ob die Sünden vergeben oder zurückbehalten werden sollen.


  1. Es ist das Konzil zu Karthago 256 gemeint, in dessen Namen Cyprianus über die Ketzertaufe an Papst Stephan schrieb (Cyprians Briefe Nr. 72.) ↩

  2. 1 Petr. 4, 8. ↩

  3. Phil. 3, 15 und 16. ↩

  4. Im Buche über die Einheit der kathol. Kirche Kap. 14. ↩

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