• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
I. (Nr. 127.) An Armentarius und Paulina

1.

Der erlauchte Herr, mein Sohn Ruferius, euer Vetter, hat mir berichtet, welches Gelübde ihr dem Herrn abgelegt habt. Sein Bericht hat mich mit Freude erfüllt; da ich aber fürchten muß, jener Versucher, der von Anbeginn solche Vorzüge beneidet, möchte dich davon abzubringen versuchen, halte ich es für gut, dich, gnädiger Herr, mit Recht verehrter und geliebter Sohn, in Kürze zu ermahnen. Bedenke doch, was in der Heiligen Schrift zu lesen ist: „Zögere nicht, dich zum Herrn zu bekehren, und verschiebe es nicht von einem Tage; S. 486 auf den anderen”1, und sei mit Eile darauf bedacht, zu leisten, was du doch, wie du genau weißt, demjenigen gelobt hast, der seine Guthaben eintreibt und seine Versprechen hält. Es steht ja auch geschrieben: „Gelobet und haltet das Gelübde dem Herrn, eurem Gott!”2 Indessen, wenn du auch kein Gelübde gemacht hättest, was hätte man dir anderes raten oder was hätte ein Mensch Besseres tun können, als demjenigen sich zurückzugeben, dem er seinen Ursprung verdankt, besonders da die Liebe Gottes gegen uns sich in so hellem Glanze gezeigt hat, daß er seinen eingeborenen Sohn sandte, damit er für uns sterbe? Also muß geschehen, was der Apostel gesagt hat: Christus ist deshalb gestorben, „damit diejenigen, die leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für jenen, der für sie gestorben und auferstanden ist”3. Oder verdient denn die Welt noch geliebt zu werden, da die Dinge auf ihr in derartigem Zusammensturze begriffen sind, daß sie sogar ihr verführerisches Aussehen verloren hat? Denn so sehr jene zu loben und zu preisen sind, die keinen Anteil haben wollen an den Reizen dieser Welt, so sehr sind jene zu tadeln und zu beklagen, denen es Freude macht, mit der stürzenden Welt ebenfalls zugrunde zu gehen.


  1. Sir. 5, 8. ↩

  2. Ps. 75, 12. ↩

  3. 2Kor. 5, 15. ↩

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (410.22 kB)
  • epubEPUB (386.96 kB)
  • pdfPDF (1.41 MB)
  • rtfRTF (1.18 MB)
Übersetzungen dieses Werks
Ausgewählte Briefe (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Vorrede

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung