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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
II. (Nr. 130.) An Proba

16.

An derselben Stelle heißt es auch: „Bittet, und ihr werdet empfangen; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden. Denn ein jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, der findet, und wer klopft, dem wird aufgetan. Denn wer von euch reicht seinem Sohn, der ihn um Brot bittet, einen Stein? Oder wenn er um einen Fisch bittet, gibt er ihm etwa eine Schlange? Oder wenn er um ein Ei bittet, gibt er ihm etwa einen Skorpion? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisset, wieviel mehr wird euer himmlischer Vater denen Gutes geben, die ihn darum bitten?“1 An dieser Stelle ist„ entsprechend jenen drei vom Apostel empfohlenen Tugenden, durch den Fisch der Glaube versinnbildet, sowohl wegen des Taufwassers als auch, weil er in den Fluten dieser Zeit sich unversehrt erhält. Ihm entgegengesetzt ist die Schlange, die es mit ihrer giftigen List dahin brachte, daß Gott der Glaube verweigert wurde. Die Hoffnung ist durch das Ei versinnbildet, weil das Küchlein im Ei noch kein Leben besitzt, sondern es erst erhalten soll, auch noch nicht gesehen, sondern erst gehofft wird; „denn hoffen, was man sieht, ist keine Hoffnung“2. Ihr wiederum ist der Skorpion entgegengesetzt; denn wer auf das ewige Leben hofft, vergißt, was hinter ihm liegt, und streckt sich nach dem aus, was vor ihm ist, und es ist für ihn schädlich, nach rückwärts zu schauen. Bei dem Skorpion aber ist das Hinterteil zu fürchten, an dem er sein Gift und seinen Stachel hat. Die Liebe aber wird durch das Brot versinnbildet, „denn die Liebe ist das Größte von diesen“3. Auch unter den Speisen übertrifft das Brot alles übrige durch seinen S. 509 Nutzen. Der Liebe ist der Stein entgegengesetzt; denn harte Herzen sind für die Liebe unempfänglich. Diese Ausdrücke könnten passender auch auf anderes gedeutet werden; doch der, der seinen Kindern gute Gaben zu geben weiß, treibt uns durch sie an, zu bitten, zu suchen und zu klopfen.


  1. Luk. 11, 11—13. Doch hat unsere Vulgata im letzten Vers „guten Geist“ statt „Gutes“. ↩

  2. Röm. 8, 24. ↩

  3. 1Kor. 13, 13. ↩

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