3.
Sehet, die Bischöfe eurer Partei, die von allen erwählt waren, um im Namen aller zu sprechen, haben aus allen ihren Kräften dahin gearbeitet, daß die Streitsache selbst gar nicht zur Verhandlung käme; und doch war ihretwegen eine so große Anzahl von Bischöfen beider Parteien aus ganz Afrika und aus so entlegenen Orten nach Karthago gekommen. Während sich jede Seele in gespannter Erwartung befand, was auf einer so großen Versammlung verhandelt werde, drangen sie mit aller Gewalt darauf, daß nichts verhandelt werde. Warum dies? Offenbar nur, weil sie wußten, daß ihre Sache schlecht war, und sie nicht zweifeln konnten, daß man sie ganz leicht besiegen könne, wenn eine Verhandlung stattfände. Also gerade die Furcht, mit der sie einer Verhandlung der Sache auszuweichen suchten, zeigte, daß sie schon besiegt waren. Denn wenn sie nun ihren Willen durchgesetzt hätten, daß nämlich das Religionsgespräch selbst gar nicht stattfinden und die Wahrheit durch unsere Erörterungen nicht ans Licht kommen solle, was hätten sie dann bei ihrer Rückkehr von Karthago euch antworten, worauf euch hinweisen können? Ich glaube, sie hätten die Akten hervorgezogen und hätten zu euch gesagt: „Wir bestanden darauf, daß die Sache nicht verhandelt werde; jene bestanden darauf, daß sie verhandelt werde. Ihr wollt sehen, was wir getan haben? Leset hier, wie wir dadurch den Sieg errungen haben, daß nichts geschehen ist.“ Vielleicht würdet da selbst ihr antworten, wenn ihr den Mut dazu hättet: „Wenn ihr nichts tun wolltet, warum seid ihr hingegangen?“ oder vielmehr: „Warum seid ihr zurückgekehrt, da ihr nichts getan habt?“