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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
IX. (Nr. 153.) An Macedonius

V. 12.

Ich habe dich nun im Hinblicke auf die Beschaffenheit deiner Sitten einen guten Mann genannt, du aber sprich im Hinblicke auf die Worte Christi zu dir selbst „Niemand ist gut als Gott allein”1. Obwohl dies wahr ist — hat es doch die Wahrheit selbst gesagt! —, so darf man doch nicht glauben, ich hätte in lügenhafter Schmeichelei gesprochen und wäre gewissermaßen den Worten des Herrn entgegengetreten, da ich dich einen guten Mann nannte, obgleich der Herr sagt: „Niemand ist gut als Gott allein.“ Ebensowenig hat ja auch der Herr sich widersprochen, als er sprach: „Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens Gutes hervor“2. Gott ist also gut in einer Weise, die ihm allein zukommt, und dies kann er nicht verlieren. Denn er ist nicht gut durch Beteiligung an etwas Gutem, sondern ist sich selbst das Gute, durch das er gut ist. Wenn aber der Mensch gut ist, so kommt dies von Gott S. 573 weil er es nicht von sich aus sein kann. Denn durch Gottes Geist werden alle gut, die es überhaupt werden. Unsere Natur ist so erschaffen, daß sie hierzu durch den eigenen Willen fähig ist. Unsere Sache also ist es, anzunehmen und zu besitzen, was derjenige gibt, der aus sich selbst gut ist. Wenn dies jemand nicht tut, so ist er böse aus sich selbst. Soweit also der Mensch recht handelt, das heißt mit Verständnis, Liebe und Gottesfurcht das Gute tut, soweit ist er auch gut; soweit er aber sündigt, das heißt von der Wahrheit, Liebe und Gottesfurcht abweicht, soweit ist er böse. Wer aber ist in diesem Leben ohne jede Sünde? Aber wir nennen den gut, bei dem das Gute vorwiegt, den den besten, der am wenigsten sündigt.


  1. Mark. 10, 18 und Luk. 18, 19. ↩

  2. Luk. 6,45 und Matth. 12, 35. ↩

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