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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
X. (Nr. 155.) An Macedonius

12.

Also gebrauche die empfangenen Kräfte im Gefühl, daß sie von Gott stammen, und mit Dank gegen iha auch in deinen weltlichen Ehrenstellen zu seiner Ehre; ermuntere und leite an die Menschen, die deiner Gewalt untergeben sind, durch das Beispiel deines frommen Lebens, durch dein Streben, ihnen zu nützen, durch Begünstigung oder Abschreckung zur Anbetung Gottes; habe mit deiner Sorge für die Sicherheit ihres Lebens nichts anderes im Auge, als daß sie sich dadurch jenen verdienen, S. 598 bei dem sie das glückselige Leben finden! Dann werden deine Tugenden wahrhaft sein und mit der Hilfe dessen, der sie in seiner Freigebigkeit geschenkt, so zunehmen und sich vervollkommnen, daß sie dich ohne allen Zweifel zum wahrhaft glückseligen Leben führen werden; dieses ist aber kein anderes als das ewige. Dort bedarf es keiner Klugheit mehr, um das Böse vom Guten zu unterscheiden, da es dort nichts Böses mehr gibt; keines Starkmuts, um Unglücksfälle zu ertragen, weil dort nur noch zu lieben, nichts mehr zu ertragen ist; keiner Mäßigkeit zur Bezähmung der Gelüste, weil wir ihre Anreizungen dort nicht mehr empfinden werden; keiner Gerechtigkeit, um Hilfsbedürftigen beizustehen, da es dort keinen Armen und Dürftigen geben wird. Dort wird es nur eine Tugend geben, und zwar wird sowohl Tugend als Lohn der Tugend das sein, was eine liebende Seele in der Heiligen Schrift mit den Worten ausdrückt: „Mir aber ist es gut, Gott anzugehören”1. Dies wird dort die volle und ewige Weisheit und diese das wahrhaft glückselige Leben sein. Denn darin liegt die Erreichung des ewigen und höchsten Gutes, dem in Ewigkeit anzugehören der Zweck des Guten ist, das wir an uns haben. Man kann dies Klugheit heißen, weil es höchste Klugheit ist, sich einem Gute hinzugeben, das nicht verloren geht; man kann es Starkmut nennen, weil man dabei mit aller Kraft sich an dieses Gut klammert und von ihm sich nicht losreißen läßt; man kann es Mäßigkeit nennen» weil man in aller Enthaltsamkeit sich jenem Gute anschließt, das alle Verführung fernhält; man kann es schließlich auch Gerechtigkeit nennen, weil es die höchste Gerechtigkeit ist, jenem Gute anzugehören, dem man von Rechtswegen untertan ist.


  1. Ps. 72, 28. ↩

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