• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XI. (Nr. 177.) An Papst Innozentius

15.

Also sind sowohl vor der Zeit des Gesetzes als auch zur Zeit des Gesetzes selbst die gerechten, aus dem Glauben lebenden Altväter nicht durch die Fähigkeit der schwachen, hilfsbedürftigen, verdorbenen, unter die Botmäßigkeit der Sünde verkauften Natur, sondern durch die Gnade Gottes im Glauben gerechtfertigt worden, jetzt aber rechtfertigt dieselbe Gnade, da sie in die Erscheinung getreten und geoffenbart ist. Deshalb möge Pelagius seine Schriften verwerfen, in denen er gegen sie, wenn auch nicht aus Hartnäckigkeit, so doch aus Unwissenheit streitet, indem er die Fähigkeit der Natur zur Überwindung der Sünde und zur Erfüllung der Gebote behauptet. Wenn er aber leugnet, daß diese Schriften von ihm herrühren, oder behauptet, seine Feinde hätten in sie Dinge hineingebracht, die ihm fremd seien, so möge er infolge deiner väterlichen Ermahnung und bewogen S. 616 durch das Ansehen deiner Heiligkeit sie verwerfen und verdammen. Will er also ein für ihn höchst verantwortliches und für die Kirche verderbliches Ärgernis hinwegschaffen, so erfahre er, welches Ärgernis seine Schüler und falschen Freunde unablässig nach allen Seiten hin ausbreiten. Wenn diese vernehmen, eben jenes Buch, das sie für sein Werk halten oder als solches kennen, sei im Hinblicke auf das Ansehen der katholischen Bischöfe und vorzüglich deiner Heiligkeit, das bei ihm ohne allen Zweifel besonderes Gewicht hat, gerade von ihm verworfen und verdammt worden, so glauben wir nicht, daß sie fernerhin wagen werden, durch ihre Reden gegen die durch das Leiden und die Auferstehung Christi geoffenbarte Gnade gläubige und einfältig christliche Herzen in Verwirrung zu bringen. Vielmehr hoffen wir dann, daß sie mit Hilfe der Barmherzigkeit des Herrn und durch die Kraft deiner mit uns vereinigten liebe- und andachtglühenden Gebete nicht bloß in der Ewigkeit selig, sondern auch gerecht und heilig sein werden, indem sie dann nicht auf ihre eigene Kraft, sondern auf eben diese Gnade ihr Vertrauen setzen werden. Es hat auch einer von uns an ihn einen Brief gerichtet, da Pelagius durch einen morgenländischen Diakon, der aber Bürger von Hippo ist, an ihn Schriftstücke gewissermaßen zu seiner Rechtfertigung geschickt hat. Wir glaubten aber, ihn deiner Heiligkeit zusenden zu sollen, da wir es für besser halten, wenn du ihm diesen zustellst, und bitten dich deshalb um diese Gefälligkeit. So wird er weniger abgeneigt sein, ihn zu lesen, und hierbei mehr auf den Absender als auf den Verfasser achten.

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (410.22 kB)
  • epubEPUB (386.96 kB)
  • pdfPDF (1.41 MB)
  • rtfRTF (1.18 MB)
Übersetzungen dieses Werks
Ausgewählte Briefe (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Vorrede

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung