3.
Dies alles wirst du jetzt lesen können, wenn bisher vielleicht nichts oder nicht alles an dich gelangt ist. Du wirst daraus ersehen, daß man gegen den Menschen alle schuldige Mäßigung eingehalten hat, um ihn nicht zu verdammen, wofern er nur die verkehrten Grundsätze verdammte, daß aber der neue und gefährliche Irrtum durch die kirchliche Entscheidung so in die Enge getrieben wurde, daß wir uns sehr wundern müssen, wenn noch solche vorhanden sind, die der Gnade aus irgendeiner irrigen Anschauung zu widerstreben wagen. Sie haben ja durch diese Aktenstücke gelernt, daß die Gnade Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus — daran hält der wahre Glaube und die katholische Kirche immer fest — sowohl die Kleinen als die Großen vom Tode des ersten Menschen in das Leben des zweiten Menschen versetzt; sie tilgt nicht nur die Sünden, sondern hilft auch denen, die von der Willensfreiheit schon Gebrauch machen können, in solcher Weise, nicht zu sündigen und gut zu leben, daß wir ohne ihre Hilfe nichts von Frömmigkeit oder Gerechtigkeit, weder im Werke noch auch nur im Willen selbst besitzen können. „Gott wirkt ja in uns das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen“1. S. 633
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Phil. 2, 13. ↩