V. 13.
Nun möchten sie aber gegen das ganz klare Wort des Apostels: „Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod und dieser auf alle übergegangen, weil alle in ihm gesündigt haben“1 Beweise Vorbringen, indem sie behaupten, auch die kleinen Kinder hätten vermöge des freien Willens persönliche Sünden. Darauf kann ich nur antworten, daß es mir Ekel erregt, darauf Rücksicht zu nehmen; es ist mir zuwider, es anzuführen, und doch bin ich gezwungen, davon zu sprechen. Denn wenn sa große und scharfsinnige Geister etwas denken konnten, so ist es entweder Geistesarmut, es stillschweigend zu übergehen, oder Anmaßung, es mit Verachtung unberücksichtigt zu lassen. „Siehe“, so sagen sie, „es kämpfen Esau und Jakob im Mutterschoße miteinander, und bei der Geburt wird der eine vom anderen überlistet, und da an dem Fuße des Vorausgehenden die erfassende Hand des Nachfolgenden gefunden wurde, so zeigt sich, daß auch da noch der Streit fortdauerte. Wie sollte es also bei Kindern, die solches tun, keinen eigenen freien Willen zum Guten oder zum Bösen geben, so daß nicht Lohn oder Strafe je nach den vorausgehenden Verdiensten ihnen zuteil werden sollte?“
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Röm. 5, 12. ↩