• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XVII. (Nr. 194.) An Sixtus

23.

Endlich: Auf welche Weise werden sie sich entschuldigen? Offenbar auf jene Art, auf die der Apostel, gleichsam in ihrem Sinne sprechend, sich selbst einen Einwand macht, indem er sie sagen läßt: „Warum klagt er also? Denn wer widersteht seinem Willen?“1 Das will also sagen: „Warum beklagt man sich über uns, daß wir Gott durch unser schlechtes Leben beleidigen, da niemand seinem Willen widerstehen kann und er uns durch Verweigerung seiner Barmherzigkeit verhärtet hat?“ Wenn sie sich also nicht schämen, mit dieser Entschuldigung nicht uns, sondern dem Apostel zu widersprechen, warum sollte es uns zuviel sein, ihnen immer und immer wieder das Wort des Apostels vorzuhalten: „O Mensch, wer bist du, daß du Gott zur Rede stellen willst? Spricht etwa das Gebilde zu seinem Bildner: Warum hast du mich so gemacht? Oder hat der Töpfer nicht die Macht, aus demselben Stoffe — der offenbar nach Recht und Gerechtigkeit verdammt ist — das eine Gefäß aus erbarmender Gnade zu unverdienter Ehre zu bilden, das andere aber aus gerechtem Zorn zur verdienten Schmach, um den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen seiner Barmherzigkeit kundzutun“2 und zu zeigen, welche Gnade er ihnen erweist, während die Gefäße des Zornes jene Strafe empfangen, die alle in S. 696 gleicher Weise verdient hatten? Es genüge unterdessen dem Christen, der noch im Glauben lebt und noch nicht die Vollendung sieht, dessen Erkennen nur Stückwerk ist, zu wissen und zu glauben, daß Gott niemanden errettet außer aus freier Barmherzigkeit durch unseren Herrn Jesus Christus und niemanden verdammt außer nach vollkommenster Gerechtigkeit und Wahrheit durch unseren Herrn Jesus Christus. Warum aber Gott den einen errettet, den anderen aber nicht, wer es vermag, der erforsche diesen tiefen Abgrund seiner Gerichte, hüte sich jedoch vor dem Sturz. „Denn ist etwa bei „ Gott eine Ungerechtigkeit?“3 Das sei ferne! Aber „unerforschlich sind seine Gerichte und unbegreiflich seine Wege“4.


  1. Röm. 9, 19. ↩

  2. Röm. 9, 20—23. ↩

  3. Röm. 9, 14. ↩

  4. Röm. 11, 33. ↩

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (410.22 kB)
  • epubEPUB (386.96 kB)
  • pdfPDF (1.41 MB)
  • rtfRTF (1.18 MB)
Übersetzungen dieses Werks
Ausgewählte Briefe (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Vorrede

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung