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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XVII. (Nr. 194.) An Sixtus

46.

Wenn jemand gerade gut Zeit hat, so ist es wohl möglich, daß er diese abgefeimte Schlauheit noch tiefgründiger und scharfsinniger widerlegt. Allein gemäß eben dieser Schlauheit finden sie keine Erklärung für die Anwendung des Exorzismus und der Exsufflatio1 an den Kindern. Denn wenn der Teufel nicht über sie herrscht, so geschieht dies offenbar nur zum Scheine; wenn er aber über sie Gewalt hat und also Exorzismus und Exsufflatio nicht bloß zum Scheine gemeint sind, wodurch besitzt er diese Gewalt, wenn nicht durch die Sünde, und zwar durch die erste unter den Sünden? Wenn sie also bereits sich schämen und nicht zu behaupten wagen, daß dies in der Kirche in lügenhafter Weise geschieht, so sollen sie nur zugestehen, daß auch in den Kindern gesucht wird, was verloren gegangen. Denn r.ur um der Sünde willen war verloren gegangen, was nur durch die Gnade gesucht und gefunden werden kann. Aber Gott sei Dank, daß sie bei ihrer Beweisführung gegen die Sündenvergebung, an die man nach ihrer Meinung bei den kleinen Kindern nicht glauben soll, doch schon zugeben, daß die Kinder glauben, wenn auch mit Herz und Mund der Erwachsenen. Wenn sie also das Wort des Herrn hören: „Wer nicht wiedergeboren ist aus dem Wasser und dem Heiligen Geiste, kann nicht eingehen in das Reich Gottes“2 und deshalb die Kindertaufe sich gefallen lassen, so mögen sie auch das Wort desselben Herrn hören: „Wer nicht glaubt, der wird S. 713 verdammt werden“3. Sie geben ja zu, daß sie durch die Dienstleistung der Taufenden wiedergeboren werden, wie sie auch zugeben, daß sie glauben mit dem Herzen und mit dem Munde derer, die statt ihrer den Glauben bekennen. Sie sollen also zu behaupten wagen, daß der gerechte Gott ein unschuldiges Kind verdamme, wenn es nicht durch das Band der Erbsünde gefesselt ist.


  1. Das Wegblasen dos bösen Feindes, das noch heute an den Kindern bei den Worten geschieht: „Exi ab eo, immunde spiritus, et locum da Spiritui sancto Paraclito 1“ ↩

  2. Job. S, 5. ↩

  3. Maik. IG, 16 ↩

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