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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XVIII. (Nr. 204.) An Dulcitius

5.

Hinsichtlich des gewaltsamen Todes aber, den sich einige von ihnen in ihrer Raserei selbst antun, wodurch sie auch vielen ihrer Parteigenossen, die nicht von gleichem Wahnsinn befangen sind, ein Gegenstand des Entsetzens und des Abscheus werden, haben wir ihnen schon öfter mit Hinweis auf die Heilige Schrift und auf die christliche Vernunft Vorwürfe gemacht, denn es steht geschrieben: „Wer gegen sich böse ist, gegen wen wird er gut sein?“1 Wenigstens sollten sie dann auch ihren Nächsten töten, wenn er sich in gleicher Versuchung befindet und zu sterben wünscht und sie S. 718 selbst glauben, es sei ihnen nützlich und erlaubt, sich zu töten, da die Heilige Schrift sagt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“2. Daß es aber ohne gesetzlichen Auftrag von seiten der rechtmäßigen Obrigkeit nicht erlaubt sei, einen anderen zu töten, auch wenn dieser es wünscht, darum bittet und nicht mehr zu leben vermag, zeigt die Heilige Schrift hinreichend in den Büchern der Könige; denn der König David ließ den Mörder des Königs Saul töten, als dieser sagte, der schon Verwundete und nur mehr halb Lebende habe ihn gebeten, dieses zu tun und so die den Banden des Körpers sich entringende und nach Auflösung verlangende Seele mit einem Schlage von ihren Leiden zu befreien3 Da also jeder, der ohne Auftrag der rechtmäßigen Obrigkeit einen Menschen tötet, ein Mörder ist, so ist, wer sich selbst tötet, nur dann kein Mörder, wenn er auch kein Mensch ist. Dies alles habe ich schon vielfach in sehr vielen Reden und Briefen gesagt.


  1. Sir. 14, 5. ↩

  2. Matth. 22, 89; Mark. 12, 31; Luk. 10, 27. ↩

  3. 2Kön. 1, 3. — Es war aber eine Lüge, die jener Amalekiter in gewinnsüchtiger Absicht vorgebracht hatte. Nach. 1Kön. 81, 4 stürzte sich Saul in sein eigenes Schwert, nachdem sein “Waffenträger ihn nicht hatte erstechen wollen. ↩

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