• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) Epistulae (Auswahl) Ausgewählte Briefe (BKV)
Drittes Buch (Jahre 411—430).
XIX. (Nr. 205.) An Consentius

14.

Sodann berücksichtigt er den Einwurf: „Wie kann der Auferstehungsleib sowohl Fleisch als auch nicht Fleisch sein?“ Fleisch wird er nämlich sein, weil der Herr nach seiner Auferstehung sprach: „Rühret an und sehet, daß ein Geist Bein und Fleisch nicht hat, wie ihr sehet, daß ich es habe“1; nicht Fleisch aber wird er sein, weil „Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht besitzen werden“2. Er erklärt also seine Worte, indem er beifügt: „Sehet, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar alle auferstehen“ — oder wie die griechischen Handschriften haben3: Wir werden alle entschlafen —, „aber nicht alle verwandelt werden“4. Ob er dies von einer Verwandlung ins Schlimmere oder ins Bessere verstanden wissen wollte, zeigt sich im S. 732 folgenden: „In einem Zeitatom“5, das heißt in einem Zeiträume, der sich nicht zerlegen läßt, „in einem Augenblicke“, das heißt mit der größten Schnelligkeit, „bei der letzten Posaune“, das heißt bei dem letzten Zeichen, das gegeben wird, soll folgendes geschehen: „Denn es wird die Posaune blasen, und die Toten werden unverweslich auferstehen, und wir werden verwandelt werden“6 „ Man muß also ohne Zweifel an eine Umwandlung ins Bessere denken, weil alle, Gerechte und Ungerechte, auferstehen werden, aber, wie der Herr im Evangelium sagt, „die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung, des Gerichtes“7. Gericht heißt aber hier ewige Strafe, wie der Herr an einer anderen Stelle sagt: „Wer nicht glaubt, der ist schon gerichtet“8. Jene also, die zum Gerichte auf erstehen, werden nicht in jene Unverweslichkeit verwandelt werden, die auch den Schmerz der Verwesung nicht mehr zu leiden vermag. Diese Art der Unverweslichkeit ist der Anteil der Gläubigen und Heiligen. Die Gottlosen aber werden mit der ewigen Verwesung gepeinigt, da „ihr Feuer nicht erlöschen und ihr Wurm nicht sterben wird“9.


  1. Luk. 24, 39. ↩

  2. 1Kor. 15, 50. ↩

  3. Dieser Unterschied zwischen dem lateinischen und griechischen Texte besteht auch noch in unseren Ausgaben. ↩

  4. 1Kor. 15, 51. ↩

  5. Atome nannten die alten Philosophen die Urbestandteile der Materie, die sie sich wegen ihrer Kleinheit als völlig unteilbar dachten. Augustinus las also ‚in atomo‘, wo wir ‚in momento‘ lesen. ↩

  6. 1Kor. 15, 52. ↩

  7. Joh. 5, 29. ↩

  8. Joh. 3, 18. ↩

  9. Is. 86, 24. ↩

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (410.22 kB)
  • epubEPUB (386.96 kB)
  • pdfPDF (1.41 MB)
  • rtfRTF (1.18 MB)
Übersetzungen dieses Werks
Ausgewählte Briefe (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Vorrede

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung