5.
Von den guten Hirten sagt er nämlich: „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einen Berg gebaut ist, kann nicht verborgen bleiben, und man zündet kein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit es allen leuchte, die im Hause sind. So lasset euer Licht vor den Menschen leuchten, daß sie eure guten Werke sehen und den Vater preisen, der im Himmel ist“1. Hinsichtlich der schlechten Hirten aber gibt er den Schafen die Mahnung: „Sie sitzen auf dem Stuhle des Moses; was sie sagen, tuet, was sie aber tun, das tuet nicht. Denn sie sagen, tun es aber nicht“2. Wenn nun die Schafe Christi auf sie hören, so hören sie auch durch schlechte Hirten die Stimme Christi und verlassen seine Einheit nicht; denn das Gute, das sie von den schlechten Hirten hören, gehört nicht diesen selbst an, sondern ihm. Und darum weiden sie in Sicherheit, weil sie auch unter schlechten Hirten sich auf der Weide des Herrn befinden. Aber sie vollbringen nicht die Werke der schlechten Hirten, weil diese Werke nicht von Christus sind, sondern diesen selbst angehören. Wenn sie gute Hirten sehen, so hören sie nicht nur auf das Gute, das diese ihnen sagen, sondern ahmen auch das Gute nach, das sie an ihnen sehen. Zu diesen gehörte der Apostel, der sprach: „Seid meine Nachahmer, wie ich Nachahmer Christi!“3 Er war ein Licht, das erleuchtet war von dem ewigen Licht, dem Herrn Jesus Christus selbst, und er war auf den Leuchter gestellt, weil er sich im Kreuze rühmte und deshalb sprach: „Ferne sei es mir, mich zu rühmen, außer im Kreuze unseres Herrn Jesu Christi!“4 Und da er nicht das Seine suchte, sondern das, was Jesu Christi ist, so ermahnt er zwar seine durch das Evangelium erzeugten Kinder, ihm nachzufolgen, tadelt aber doch sehr ernstlich diejenigen, die die Namen der Apostel zu Spaltungen mißbrauchten und macht jenen Vorwürfe, die sprachen: „Ich bin des Paulus.“ „Ist denn Paulus“, antwortet S. 740 er, „für euch gekreuzigt worden? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?”5