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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De doctrina christiana

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De doctrina Christiana

CAPUT X.-- Scripturam contingit non intelligi ob ignota signa vel ambigua.

15. Duabus autem causis non intelliguntur quae scripta sunt, si aut ignotis, aut ambiguis signis obteguntur. Sunt autem signa vel propria, vel translata. Propria dicuntur, cum his rebus significandis adhibentur, propter quas sunt instituta; sicut dicimus bovem, cum intelligimus pecus, quod omnes nobiscum latinae linguae homines hoc nomine vocant. Translata sunt, cum et ipsae res quas propriis verbis significamus, ad aliud aliquid significandum usurpantur: sicut dicimus bovem, et per has duas syllabas intelligimus pocus quod isto nomine appellari solet; sed rursus per illud pecus intelligimus evangelistam, quem significavit Scriptura, interpretante Apostolo, dicens, Bovem triturantem non infrenabis 1.


  1. I Cor. IX, 9 ↩

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Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)

10. Kapitel: Unbekannte und zweideutige Zeichen verhindern oft das Verständnis der Heiligen Schrift

15. Zwei Gründe sind es, warum die Schrift nicht verstanden wird: wenn sie nämlich durch unbekannte oder durch zweideutige Zeichen verhüllt wird. Diese Zeichen sind entweder eigentliche oder übertragene. Eigentliche heißen die Zeichen, wenn sie nur zur S. 61Bezeichnung jener Sachen dienen, um derentwillen sie eingeführt wurden. Wir sagen z. B. bovis (Ochs), wenn wir jenes Tier meinen, das mit uns alle lateinischsprechenden Menschen unter diesem Namen kennen. Übertragen aber sind die Zeichen dann, wenn die Sache, die wir mit ihrem eigenen Namen bezeichnen, selbst wieder zur Bezeichnung von etwas anderem gebraucht wird. So sagen wir z. B. „Ochs“ und verstehen hier durch dieses einsilbige Wort jenes Tier, das mit diesem Namen bezeichnet zu werden pflegt: aber unter jenem Tier verstehen wir hinwiederum auch einen Prediger des Evangeliums, den die Schrift nach der Erklärung des Apostels meint, wenn sie sagt: „Dem dreschenden Ochsen sollst du das Maul nicht verbinden1.“


  1. 5. Mos. 25, 4; vgl. 1 Kor. 9, 9 f. ↩

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