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Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)
26. Kapitel: Dunkle Stellen in den heiligen Schriften sollen durch klarverständliche erklärt werden
37. So bedeuten auch andere Sachen, nicht bloß wenn man sie alle zusammen als ein einzelnes (abgeschlossenes) Ganzes betrachtet, sondern auch jede Einzelsache innerhalb des Ganzen, nicht bloß zwei verschiedene Dinge, sondern oft gleich viele, je nach ihrer bestimmten Stellung in einem Ausspruch. Aus Stellen, wo sie deutlicher stehen, muß man lernen, wie sie an dunklen Stellen zu verstehen sind. Nirgends z. B. kann man den Sinn der Worte: „Ergreife Waffen und Schild und erhebe dich zu meinem Schutze1!“ besser erkennen als aus der Stelle, wo gelesen wird: „Herr, wie mit einem Schild deiner Huld hast du uns umkränzt2.“ Die Sache verhält sich nun freilich nicht so, daß wir jetzt an allen Stellen, wo wir das Wort „Schild“ für irgendeinen Schutz lesen, es nur für die Huld Gottes nehmen dürfen. Denn es ist auch einmal die Rede von einem „Schild des Glaubens, mit dem ihr alle Feuergeschosse des Bösen auslöschen könnt3“. Aber deshalb dürfen wir nun unter allen derartigen Schutzwaffen nicht wiederum dem Schild allein den Glauben zuteilen, denn an einer an deren Stelle ist auch die Rede von einem „Panzer“ des Glaubens: „Angetan“, heißt es da, „mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe …4.“
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De doctrina Christiana
CAPUT XXVI.-- Obscura ex locis apertioribus explicanda.
Ubi autem apertius ponuntur, ibi discendum est quomodo in locis intelligantur obscuris. Neque enim melius potest intelligi quod dictum est Deo, Apprehenda arma et scutum, et exsurge in adjutorium mihi 1, quam ex illo loco ubi legitur, Domine, ut scuto bonae voluntatis tuae coronasti nos 2. Nec tamen ita ut jam ubicumque scutum pro aliquo munimento legerimus positum, non accipiamus nisi bonam voluntatem Dei: dictum est enim et scutum fidei, in quo possitis, inquit, omnes sagittas maligni ignitas exstinguere 3. Nec rursum ideo debemus in armis hujuscemodi spiritualibus scuto tantummodo fidem tribuere, cum alio loco etiam lorica dicta sit fidei: Induti, inquit, loricam fidei et charitatis 4.
37. Sic et aliae res non singulae, sed unaquaeque earum, non solum duo aliqua diversa, sed etiam nonnunquam multa significat, pro loco sententiae, sicut posita reperitur.