Übersetzung
ausblenden
Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)
18. und 19. Kapitel: Tod und Auferstehung des Leibes und der Seele für eine Wiedergeburt zum Leben oder zur Strafe
18. Wie es eine Art von Tod der Seele ist, wenn wir durch die Buße unser früheres Leben und Verhalten aufgeben, so ist auch der Tod des Leibes eine Aufhebung der früheren Belebung. Und wie die Seele nach der Buße, durch die sie die früheren verderbten Sitten ertötet, in einem besseren Zustand wieder hergestellt wird, so wird auch der Leib nach dem Tode, dem wir infolge des Sündenbandes alle unterworfen sind, zur Zeit der Auferstehung, wie wir glauben und hoffen dürfen, in einen bessern Zustand umgewandelt werden. Es ist ja unmöglich, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes besitzen; daher muß dieses Verwesliche anziehen die Unverweslichkeit und dieses Sterbliche die Unsterblichkeit1. Dann wird der Leib keine Beschwerde mehr verursachen, weil er kein Bedürfnis mehr hat, und er wird von der seligen und vollkommenen Seele in der größten Ruhe belebt werden.
19. Derjenige aber, der mit seiner Seele dieser Welt nicht abstirbt und der nicht anfängt, sich nach der Wahrheit zu gestalten, der wird durch seinen körperlichen Tod in einen noch schlimmeren Tod gestürzt und wird wieder aufleben, nicht um himmlische Natur anzunehmen, sondern um seine Strafe abzubüßen. Das ist denn auch Glaubenslehre, und daß es sich so in Wahrheit verhält, das muß man glauben: weder die Seele noch der Leib des Menschen wird vollständig zugrunde gehen, sondern die Gottlosen werden auferstehen zu unermeßlichen S. 28Strafen, die Gottseligen aber zu einem ewigen Leben.
-
1 Kor. 15, 53. ↩
Edition
ausblenden
De doctrina Christiana
CAPUT XIX.-- Corporis et animi mors atque resurrectio.
18. Jamvero sicut animi quaedam mors est, vitae prioris morumque relictio, quae fit poenitendo; sic etiam corporis mors est animationis pristinae resolutio: [P. 0026] et quomodo animus post poenitentiam, qua priores mores perditos interemit, reformatur in melius; sic etiam corpus post istam mortem, quam vinculo peccati omnes debemus, credendum et sperandum est resurrectionis tempore in melius commutari, ut non caro et sanguis regnum Dei possideant, quod fieri non potest; sed corruptibile hoc induat incorruptionem, et mortale hoc induat immortalitatem 1, nullamque faciens molestiam, quia nullam patietur indigentiam, a beata perfectaque anima cum summa quiete vegetetur.
CAPUT XX.-- Qui non ad vitam sed ad supplicia renascantur.
19. Cujus autem animus non moritur huic saeculo, neque incipit configurari veritati, in graviorem mortem morte corporis trahitur; neque ad commutationem coelestis habitudinis, sed ad luenda supplicia reviviscet.
-
I Cor. XV, 50, 53 ↩