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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De doctrina christiana Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)
1. Buch

27. und 28. Kapitel: Von der Ordnung der Liebe

S. 3528. Gerecht und heilig lebt der, der ein unbestechlicher Beurteiler der Dinge ist: das ist aber jener, der eine wohlgeordnete Liebe hat. Ein solcher wird weder lieben, was er nicht lieben darf, noch wird er das nicht lieben, was er lieben soll, noch das mehr lieben, was er weniger lieben soll, noch in gleicher Weise lieben, was weniger oder mehr geliebt werden soll, noch wird er weniger oder mehr lieben, was in gleicher Weise geliebt werden soll. Kein Sünder darf, wenigstens so weit als er ein Sünder ist, geliebt werden; aber jeder Mensch soll in seiner Eigenschaft als Mensch wegen Gott, Gott aber wegen seiner selbst geliebt werden. Und wenn Gott mehr als jeder Mensch geliebt werden muß, dann muß jedermann Gott mehr lieben als sich selbst. Ebenso müssen wir andere Menschen mehr lieben als unsern Leib; denn um Gottes willen muß all dieses geliebt werden. Der Mitmensch kann aber mit uns Gott genießen, was der Leib nicht kann; denn der Leib lebt ja nur durch die Seele, mit der wir Gott genießen.

29. Es sollen zwar alle Menschen in gleicher Weise geliebt werden; da man aber nicht jedermann nützen kann, so muß man vornehmlich für jene Sorge tragen, die einem durch die Verhältnisse des Ortes, der Zeit oder irgendwelcher anderer Umstände gleichsam schon durch das Los näher verbunden sind. Wenn du z. B. von deinem Überfluß etwas an einen Dürftigen mit teilen sollst und du könntest es, falls dir zwei gleich bedürftige und gleich nahestehende Menschen begegneten, nicht beiden geben, so wäre es am gerechtesten, durch das Los den Empfänger einer Gabe zu bestimmen, die nicht beiden zugleich mitgeteilt werden kann. So hat man unter den Menschen, denen man nicht insgesamt helfen kann, die Innigkeit des gegenseitigen augenblicklichen Verbandes für die Entscheidung des Loses zu halten.

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