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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De doctrina christiana Vier Bücher über die christliche Lehre (BKV)
2. Buch

2. Kapitel: Angabe des in diesem Buche behandelten Themas

3. Was die gegebenen Zeichen betrifft, so versteht man darunter jene, die sich lebende Wesen gegenseitig geben, um so gut als möglich ihre Gemütsbewegungen, Gefühle und Kenntnisse aller Art anzuzeigen; denn der einzige Grund, etwas anzudeuten, d. h. ein Zeichen zu geben, liegt darin, das, was derjenige, der das Zeichen gibt, in seiner Seele trägt, hervorzunehmen und in die Seele eines anderen überzuleiten. Diese Art von Zeichen also, soweit sie Menschen betrifft, wollen wir betrachten und behandeln; denn auch die von Gott gegebenen, in der Heiligen Schrift enthaltenen Zeichen sind uns wieder nur durch die Menschen, die sie aufschrieben, kund geworden. Gewisse Zeichen unter sich haben wohl auch die Tiere, um dadurch das Verlangen ihrer Seele kund zu tun. Findet z. B. der Hahn etwas zu fressen, so ruft er durch ein Zeichen seiner Stimme seine Henne herbei; der Täuberich lockt durch sein Gurren sein Weibchen und wird so auch wieder von ihm gerufen. S. 51Ähnliche Beispiele lassen sich noch viele beobachten. Ob nun diese Zeichen etwa wie die Miene oder das Geschrei eines schmerzgequälten Menschen ohne die bewußte Absicht, etwas anzudeuten, einfach der Gemütsbewegung folgen oder ob sie im eigentlichen Sinn (bewußt) zur Bezeichnung (eines Affekts) gegeben werden, das ist eine andere Frage, die nicht zur Sache gehört. Wir scheiden diesen Teil der Zeichen als nicht notwendig von diesem Werke aus.

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