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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Tractatus in Euangelium Iohannis Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
8. Vortrag.

10.

Soviel ich glaube, Brüder, ist den Häretikern geantwortet worden; geben wir nun den Astrologen Antwort. Wie suchen sie zu beweisen, daß Jesus unter dem Fatum stand? Weil er selbst sagt: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“. Wir glauben ihm also, und wenn er gesagt hätte: Ich habe keine Stunde, so hätte er die Astrologen abgewiesen; aber siehe, sagen sie, er selbst hat gesagt: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“. Wenn er also gesagt hätte: Ich habe keine Stunde, so hätte er die Astrologen abgewiesen, und sie hätten keinen Vorwand zur Verdrehung. Nun aber, weil er gesagt hat: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“, was können wir gegen seine eigenen Worte sagen? Es ist sonderbar, daß die Astrologen, indem sie den Worten Christi glauben, die Christen zu überführen suchen, daß Christus unter einer vom Schicksal bestimmten Stunde gelebt habe. Sie sollen also Christus glauben, wenn er sagt: „Ich habe Macht, mein Leben hinzugeben und es wieder zu nehmen; niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von mir selbst hin und nehme es wieder“1. Steht also jene Macht unter dem Schicksal? Sie sollen den Menschen zeigen, der die Macht darüber hat, wann er sterbe, wie lang er lebe; sie werden durchaus keinen zeigen. Sie sollen also Gott glauben, wenn er sagt: „Ich habe Macht, mein Leben hinzugeben und es wieder zu nehmen“, und sollen untersuchen, warum gesagt sei: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“, und darum nicht gleich den Baumeister des Himmels, den Schöpfer der Sterne unter das Fatum stellen. Denn S. 148 wenn es ein Fatum gäbe durch die Sterne, so könnte der Schöpfer der Sterne nicht unter der nötigenden Macht der Sterne sein. Dazu kommt, daß nicht bloß Christus das nicht hatte, was man Fatum nennt, sondern auch nicht du oder ich oder jener oder irgend ein Mensch.


  1. Joh. 10, 18. ↩

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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