25.
Wir haben es gehört, und es ist klar; wir waren hinausgegangen, wir sind eingelassen worden. O möchte ich, sagst du, doch einen hohen und einsamen Berg finden! Denn ich glaube, daß Gott in der Höhe ist, er erhört mich eher von oben herab. Weil du auf dem Berge bist, glaubst du, du seiest Gott nahe und würdest schnell erhört, gleichsam in nächster Nähe rufend? Er wohnt in der Höhe, aber „er schaut auf das Niedrige. Nahe ist der Herr“. Welchen? Vielleicht den Hohen? „Denen, die ein zerknirschtes Herz haben“1. Merkwürdig! Er wohnt in der Höhe und ist den Niedrigen nahe: S. 269 „Er schaut auf das Niedrige, das Hohe kennt er von fern her“2; die Stolzen sieht er von ferne, er nähert sich ihnen um so weniger, je höher sie sich dünken. Du suchtest also einen Berg? Steige herab, um ihn zu erreichen. Aber du willst hinaufsteigen? Steige hinauf, aber suche keinen Berg. „Höhen sind in seinem Herzen“, sagt der Psalm, „im Tale der Tränen“3. Das Tal hat eine Vertiefung. Also innerlich vollbringe das Ganze. Und wenn du vielleicht einen hohen Ort suchst, einen heiligen Ort, so zeige dich innerlich Gott als einen Tempel. „Denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr“4. Im Tempel willst du beten? Bete in dir. Aber zuerst sei ein Tempel Gottes, weil er den erhört, der in seinem Tempel betet.