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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Tractatus in Euangelium Iohannis Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
20. Vortrag.

10.

S. 349 Bereits hatte er gesagt: „Dies tut er“; warum fügte er bei: „auf gleiche Weise tut er es“? Damit nicht ein anderer, falscher Sinn oder ein Irrtum im Geiste entstünde. Du siehst nämlich das Werk eines Menschen; im Menschen ist Geist und Körper, allein es ist ein großer Unterschied zwischen Geist und Körper, der Körper ist sichtbar, der Geist unsichtbar; zwischen der Macht und Kraft des Geistes und eines jeden, sei es auch eines Himmelskörpers, ist ein großer Unterschied. Es befiehlt jedoch der Geist seinem Körper, und der Körper tut es, und was man den Geist tun sieht, das tut auch der Körper. Man sieht also den Körper dasselbe tun, was der Geist tut, aber nicht auf die gleiche Weise. Wie tut er dasselbe, aber nicht auf gleiche Weise? Der Geist bildet ein Wort bei sich, er befiehlt der Zunge, und sie bringt das Wort hervor, welches der Geist gebildet hat; es war der Geist tätig, es war auch die Zunge tätig; es war der Herr des Leibes tätig, es war auch der Diener tätig, aber daß der Diener tätig war, das empfing er vom Herrn, um es zu tun, und er tat es auf den Befehl des Herrn. Dasselbe ist von beiden geschehen, aber etwa auf gleiche Weise? Wie nicht auf gleiche Weise? sagt einer. Siehe das Wort, das mein Geist gebildet hat, bleibt in mir; das Wort, das die Zunge gebildet hat, setzte die Luft in Bewegung, verging und ist nicht mehr. Wenn du in deinem Geiste ein Wort ausgesprochen hast, und es hat durch deine Zunge getönt, so kehre zurück zu deinem Geiste und siehe, das Wort, das du gebildet hast, ist noch da. Blieb es etwa wie in deinem Geiste, so auch auf deiner Zunge? Was durch deine Zunge tönte, hat die tönende Zunge, hat der denkende Geist bewirkt, allein was die Zunge tönte, ist vorübergegangen; was der Geist dachte, bleibt. Dies also tat der Leib, was der Geist tat, aber nicht auf gleiche Weise. Denn der Geist hat gemacht, was der Geist behalten soll; die Zunge aber hat gemacht, was tönt und durch die Luft an das Ohr schlägt. Kannst du etwa den Silben folgen und bewirken, daß sie bleiben? Nicht so also der Vater und der Sohn, sondern dasselbe macht er und auf dieselbe Weise. Wenn Gott den Himmel gemacht hat, der bleibt, so hat der Sohn denselben S. 350 Himmel gemacht, der bleibt. Wenn Gott der Vater den Menschen gemacht hat, der stirbt, so hat der Sohn denselben Menschen gemacht, der stirbt. Was immer der Vater als dauernd gemacht hat, das hat auch der Sohn als dauernd gemacht, weil er es auf gleiche Weise gemacht hat; und was immer der Vater als zeitlich gemacht hat, dasselbe hat der Sohn als zeitlich gemacht, weil er nicht bloß das gleiche gemacht hat, sondern es auch auf gleiche Weise gemacht hat. Denn der Vater hat es durch den Sohn gemacht, weil der Vater alles durch das Wort gemacht hat.

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Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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