• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) Tractatus in Euangelium Iohannis Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
31. Vortrag

2.

Sodann legten jene, die gesagt hatten: „Haben etwa die Obersten erkannt, daß dieser Christus ist?“ bei sich selbst eine Frage vor, wonach es ihnen dünkte, er sei nicht Christus. Denn hinzufügend sagten sie: „Aber von diesem wissen wir, woher er ist; wenn aber Christus kommt, weiß niemand, woher er ist“. Woher bei den Juden die Meinung entstanden sei, daß, „wenn Christus S. 494 kommt, niemand weiß, woher er ist“ (denn nicht ohne Grund entstand sie) ―, wenn wir die Schriften erforschen, finden wir, Brüder, daß die heiligen Schriften von Christus gesagt haben: „Er wird Nazaräer heißen“1. Also haben sie vorausgesagt, woher er sei. Hinwieder wenn wir nach seinem Geburtsort forschen, als sei er von daher, wo er geboren wurde, so war auch dies den Juden nicht verborgen auf Grund der Schriften, die das vorhergesagt hatten. Denn als ihn infolge der Erscheinung des Sternes die Magier suchten, um ihn anzubeten, kamen sie zu Herodes und sagten, was sie suchten und wollten. Jener aber versammelte die Gesetzeskundigen und erkundigte sich bei ihnen nach dem Orte, wo Christus geboren werden sollte; sie sagten: „Zu Bethlehem, im Lande Juda“, und brachten auch ein prophetisches Zeugnis bei2. Wenn nun die Propheten sowohl den Ort, wo der Ursprung seines Fleisches war, als auch den Ort, wo ihn seine Mutter gebar, vorausgesagt haben, woher entstand dann jene Meinung bei den Juden, von der wir soeben gehört haben: „Wenn Christus kommt, weiß niemand, woher er sei“, außer weil die Schriften beides vorausgesagt und vorausverkündet haben? Nach der Menschheit hatten die Schriften vorausgesagt, woher er sei, nach der Gottheit war er den Gottlosen unbekannt und suchte die Gottesfürchtigen. Mit Bezug darauf sagten auch jene: „Wenn Christus kommt, weiß niemand, woher er ist“, weil diese Meinung bei ihnen der Ausspruch des Isaias hervorgebracht hatte: „Sein Geschlecht aber, wer wird es erzählen?“3. Schließlich hat auch der Herr selbst auf beides Antwort gegeben, sowohl daß sie seinen Ursprung kannten, wie daß sie ihn nicht kannten, um die heilige Weissagung zu bezeugen, die von ihm gemacht worden war sowohl nach der menschlichen Schwachheit wie nach der göttlichen Majestät.


  1. Matth. 2, 23. ↩

  2. Matth. 2, 1. 6; Mich. 5, 2 [hebr. Mich. 5, 1]. ↩

  3. Is. 53, 8. ↩

pattern
  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Download
  • docxDOCX (859.52 kB)
  • epubEPUB (841.42 kB)
  • pdfPDF (3.20 MB)
  • rtfRTF (2.83 MB)
Übersetzungen dieses Werks
Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung