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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Tractatus in Euangelium Iohannis Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)
37. Vortrag

3.

„Denn wenn ihr mich erkennen würdet, so würdet ihr vielleicht auch meinen Vater erkennen.“ Wenn der, welcher alles weiß, „vielleicht“ sagt, so zweifelt er nicht, sondern tadelt. Denn gib acht, wie im tadelnden Sinne gesagt wird „vielleicht“, was ein Ausdruck des Zweifels zu sein scheint. Aber ein Ausdruck des Zweifels ist es, wenn er von einem Menschen gebraucht wird, der deshalb zweifelt, weil er etwas nicht weiß; wenn aber von Gott ein Ausdruck des Zweifels gebraucht wird, so wird, da Gott sicher nichts verborgen ist, durch diesen Zweifel der Unglaube getadelt, nicht mutmaßt S. 561 die Gottheit. Die Menschen nämlich sprechen über solche Dinge, die sie gewiß wissen, bisweilen im Sinne eines Tadels einen Zweifel aus, d. h., sie gebrauchen einen Ausdruck des Zweifels, während sie innerlich nicht zweifeln; wie wenn du über deinen Diener unwillig bist und sagst: Du verachtest mich, bedenke, vielleicht bin ich doch dein Herr. Darum redet auch der Apostel einige, die ihn verachteten, mit den Worten an: „Ich glaube aber, auch ich habe den Geist Gottes“1. Wer sagt: „Ich glaube“, scheint zu zweifeln, aber jener tadelte, er zweifelte nicht. Und Christus der Herr sagt an einer andern Stelle, den künftigen Unglauben des Menschengeschlechtes tadelnd: „Wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er wird Glauben finden auf Erden?“2.


  1. 1 Kor. 7, 40. ↩

  2. Luk. 18, 8. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV)

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